Hamilton mit beeindruckender Aufholjagd – Vettel rettet noch Rang sechs

Bittersüßer Sieg für Rosberg

Mercedes-Pilot Nico Rosberg hat den Großen Preis von Belgien gewonnen. Mann des Tages war aber dank einer beeindruckenden Aufholjagd Lewis Hamilton.

29.08.2016

Von SID

So ein Rennen macht durstig: Lewis Hamilton, Daniel Ricciardo und Nico Rosberg (v. l.) gönnen sich einen Schluck. Foto: Mark Thompson

So ein Rennen macht durstig: Lewis Hamilton, Daniel Ricciardo und Nico Rosberg (v. l.) gönnen sich einen Schluck. Foto: Mark Thompson

Spa-Francorchamps. 70 Tage hatte Nico Rosberg auf diesen Sieg gewartet, doch die Freude über das Comeback im Titelkampf fiel bescheiden aus. Der Mercedes-Pilot klatschte nach dem Großen Preis von Belgien seine Mechaniker ab, reckte pflichtschuldig die Trophäe in die Luft – und reichte dann dem Mann des Tages die Hand: Teamrivale Lewis Hamilton war vom 21. Startplatz auf den dritten Rang gerast, das hatte es in Spa noch nie gegeben. Hamilton behauptete seine WM-Führung, und Rosbergs Sieg schmeckte bittersüß.

„Es war nicht das schwierigste Rennen aller Zeiten, ich musste ja nicht gegen Lewis kämpfen“, sagte Rosberg nüchtern, und dann fügte er an: „Gratulation an Lewis. Von ganz hinten auf drei, das war beeindruckend.“ Hamilton sprach von einem „bemerkenswerten Tag. Hier mit so vielen Punkten abzureisen, macht mich extrem stolz.“

Noch neun WM-Punkte liegt Hamilton nun vor Rosberg, dabei schien das Rennen für ihn eigentlich schon vor dem Start verloren. Wegen des unerlaubten Wechsels zahlreicher Motorenteile war der Brite weit zurückversetzt worden – es folgte seine denkwürdige Aufholjagd. Zweiter wurde Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo, Nico Hülkenberg beeindruckte im Force India mit dem ganz starken vierten Platz. Ferrari-Star Sebastian Vettel rettete in einem Chaos-Rennen den sechsten Platz ins Ziel. „Am Ende war der sechste Platz Schadensbegrenzung“, sagte Vettel: „Wir können Spa erhobenen Hauptes verlassen, der Speed war da, und normalerweise wären wir hinter Mercedes reingekommen.“ Rookie Pascal Wehrlein im Manor schied nach einem frühen Fahrfehler aus.

Youngster Max Verstappen belegte von Rang zwei gestartet nur den elften Platz. Der Red-Bull-Pilot untermauerte dabei seinen Ruf als Bad Boy der Formel 1. „Ich vertraue allen Fahrern, aber Max Verstappen vertraue ich nicht“, sagte Räikkönen später. Der Niederländer gab sich indes unbeeindruckt: „Es ist mir egal, was andere sagen. Wenn es falsch gewesen wäre, hätten die Stewards eine Strafe ausgesprochen.“

Gleich nach dem Start herrschte ein gehöriges Durcheinander: Rosberg zog souverän davon, und das war sein Glück, denn gleich hinter ihm flogen die Fetzen. Verstappen fiel zurück und geriet in der ersten Kurve in einen engen Positionskampf mit Räikkönen und Vettel – sie kollidierten, und alle mussten die Box ansteuern. Spektakuläre Crashs von Carlos Sainz jr. (Toro Rosso) und Kevin Magnussen (Renault) sorgten anschließend zunächst für Safety-Car-Phasen und dann sogar für eine Rennunterbrechung. Hamilton hatte sich bis dahin bis auf Rang fünf vorgeschoben.

Dabei hatte er vor dem Wochenende eigentlich nur Schadensbegrenzung im Sinn gehabt, denn Mercedes hatte den Grand Prix im belgischen Spa ausgewählt, um neue Motoren einzubauen und damit die ohnehin bald drohende Strafe für Hamilton in Kauf zu nehmen. Der Grund für die Wahl: Auf dem Hochgeschwindigkeits-Kurs ist das Überholen vergleichsweise einfach.

Nach der Fortsetzung des Rennens fuhr Rosberg an der Spitze einen Vorsprung heraus, Hamilton setzte indes seine Aufholjagd fort. Ohne große Probleme nutzte er die Geschwindigkeitsvorteile seines Mercedes, um zunächst Ex-Weltmeister Fernando Alonso (McLaren) und dann Hülkenberg zu überholen – Hamilton hatte damit 18 Runden benötigt, um sich vom 21. Platz auf einen Podestrang vorzuarbeiten. Diesen hielt der Titelverteidiger, für einen Angriff auf Rang zwei reichte es dann nicht mehr – Hamilton war es an diesem Tag herzlich egal.

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Erstellt:
29.08.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 40sec
zuletzt aktualisiert: 29.08.2016, 06:00 Uhr

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