Und regnen soll es auch wieder

Bislang 1550 Anmeldungen für den 24. Tübinger Erbe-Lauf

1550 Teilnehmer haben sich bisher für die Hauptläufe am Sonntag angemeldet. Auch Olympiateilnehmerin Sabrina Mockenhaupt läuft mit.

12.09.2017

Von Tobias Zug

Am Sonntag laufen wieder Menschen aus Tübingen und weiters weg über wahrscheinlich wieder nassen Asphalt wie hier 2016. Archivbild: Metz

Am Sonntag laufen wieder Menschen aus Tübingen und weiters weg über wahrscheinlich wieder nassen Asphalt wie hier 2016. Archivbild: Metz

Der Tübinger Stadtlauf, respektive Erbe-Lauf, war stets ein Mix aus professionellen Topläufern, die bei renommierten Wettkämpfen schon Medaillen gewannen, und einer breiten Läufer-Masse mit Menschen wie du und ich. Bis vor zwei Wochen, sagte Dieter Baumann vom Organisationsteam, habe es so ausgesehen, „dass wir keine Topläufer haben.“

Baumanns Ehefrau Isabelle, Leichtathletik-Trainerin der LAV Stadtwerke Tübingen, kontaktiert und rekrutiert seit Jahren die Elite-Läufer für den Tübinger Lauf. Und habe auch diesmal lange im voraus deutsche Spitzenläufer wegen eines Engagements in Tübingen gefragt, wie Dieter Baumann auf der Pressekonferenz erläuterte, bei der Isabelle Baumann aus beruflichen Gründen fehlte. Doch immer wieder hagelte es Absagen. Und: „Einen Mo Farrah können wir in Tübingen nicht bezahlen.“

Aber kurz vor dem Lauf am Sonntag konnte sie doch noch ein paar namhafte Starter präsentieren: Mittelstreckenläufer Timo Benitz, Olympiateilnehmer und aktueller Universiade-Sieger, hat zugesagt, Amanal Petros, der vor anderthalb Wochen die Deutsche Meisterschaft über 10 Kilometer im Straßenlauf gewann – ebenso wie sein weiblicher Pendant Sabrina Mockenhaupt, die so was wie der Star des 24. Laufs sein wird.

Judith Deprins bekommt Stelle

Die 36-jährige Siegenerin wurde schon 45 Mal Deutsche Meisterin in Langstrecken-Wettbewerben, war bei 3 Olympischen Spielen, wohnt mittlerweile der Liebe wegen in Metzingen. Und gab auch gestern die rheinische Frohnatur, wenn sie über den Urlaub am Tegernsee mit ihren Eltern plauderte, die Anfrage von Isabelle Baumann kurz nach ihrem Meisterlauf („Was han isch denn an diesem Sonntach vor? Isch glaube nix!“) und ihren jüngsten Abszess am Po.

Für Dieter Baumann wie für Marc Oßwald (KOKO & DTK Entertainment GmbH) und Andreas Dietrich (Institut für Sportwissenschaft) ist es nach sechs Jahren der letzte Lauf, den sie in verantwortlicher Funktion organisieren. „Unser Dream-Team“ nannte Uni-Kanzler Andreas Rothfuß die Drei, die beratend aber weiter ihre Unterstützung angekündigt haben. Was ihre Nachfolgerin wohl annehmen wird: Die 32-jährige Judith Deprins, die in Tübingen Gesundheitsförderung studiert hat, wird ab 1. Oktober an der Universität angestellt sein und sich dort um die Organisation des Laufs kümmern. Die LAV wird der Ausrichter sein.

14 Studenten des Instituts für Sportwissenschaft haben diesmal in zwei Semestern den Lauf vorbereitet. „Wir sind für alles verantwortlich“, sagte Dietrich, „nur für das Wetter nicht.“ Das verspricht Regen – „das freut uns, denn das hatten wir die letzten Jahre auch, dann müssen wir nicht umplanen“, sagte Dietrich verschmitzt. Angemeldet haben sich bis zum Internet-Anmeldeschluss am Sonntag für die Hauptläufe 1550 Teilnehmer, 700 für den Schülerlauf.

Erstmals gibt es auch ein „Jeder kann-Run“-Rennen über 3,3 Kilometer statt der 10 wie bei den Hauptläufen. Da sollen Einsteiger angesprochen werden. Auch ein Handbike-Rennen soll es wie im vergangenen Jahr geben. Bisher haben sich dort 16 Interessierte angemeldet, im Vorjahr waren es etwas mehr. „Die Zahl ist noch ein bisschen dürftig“, sagte Karl-Heinz Bauknecht von der BG Unfallklinik. Wer noch will, kann sich am Samstag anmelden: zwischen 10 und 18 Uhr in der Mensa Wilhelmstraße. Als Anreiz dienen 500 Euro – für den Sieger des Hauptlaufs.

Ortskundige Helfer gesucht

Vier Helfer suchen die Organisatoren noch für den Lauf am Sonntag, der um 9.30 Uhr mit den ersten Schülerläufen beginnt. Wobei Dieter Baumann gleich mal anmerkt, dass diese Helferjobs jetzt nicht sonderlich attraktiv sind: Die vier sollten abseits der Strecke ortsunkundigen und auskunftsinteressierten Auto- oder sonstigen Fahrern erklären, wie und wohin sie wegen den Sperrungen fahren müssen. Dafür gibt’s von Baumann auch Freikarten für seinen Comedy-Abend. Wer Interesse hat, sollte sich bei ihm melden per E-Mail (db@dieterbaumann.de).