Tübingen ·

Kitas: Bis zum Montag nicht zu schaffen

Die Stadt Tübingen braucht mehr Zeit, um den vom Kultusministerium gewünschten reduzierten Kita-Regelbetrieb einzuführen.

13.05.2020

Von mpl

Laut Kultusministerium sollen ab Montag, 18. Mai, nicht nur Kinder mit Notbetreuungsanspruch in die Kitas kommen, sondern durch den so genannten „reduzierten Regelbetrieb“ bis zu 50 Prozent aller Kinder, die angemeldet sind. „Es ist vollkommen klar, dass wir das bis Montag nicht schaffen können“, sagt Sozialbürgermeisterin Daniela Harsch. Genaue Informationen, wie die neuen Vorschriften umgesetzt werden sollen, habe das Kultusministerium bis jetzt aber auch noch nicht veröffentlicht.

„Wir brauchen jetzt dringend die überarbeiteten Vorgaben des Landes, damit wir den gewünschten Ausbau der Kinderbetreuung umsetzen können. Auch die Familien in Tübingen brauchen schnell Klarheit, ab wann und in welchem Umfang ihre Kinder wieder betreut werden können“, so Harsch. So sei bisher nicht geklärt, welche Familien künftig einen Betreuungsanspruch haben und welche nicht. Der Vorschlag, ein rollierendes System einzuführen, bei dem die Kinder an einzelnen Tagen in die Kita kommen, sei wegen des Infektionsschutzes problematisch. Denn dann müsste eine Fachkraft zwei bis drei verschiedene Kindergruppen in einer Woche betreuen, sagt Harsch. Das würde im Fall einer Corona-Infektion bedeuten, dass gleich mehrere Gruppen betroffen wären – ein Szenario, das eigentlich verhindert werden soll.

Auch brauche es angesichts der knapp 4000 Kinder, die normalerweise in den städtischen Kitas angemeldet sind, ausreichend Zeit, um den Betreuungsbedarf zu ermitteln und sinnvolle Gruppen zusammenzustellen. Nach wie vor gelte außerdem, dass nur die halbe Gruppengröße zulässig sei. Und auch die Personalplanung ist laut Harsch schwierig, weil viele Fachkräfte, die zur Risikogruppe zählen, nicht für die Kinderbetreuung eingesetzt werden können.

„Erst wenn diese organisatorischen Vorbereitungen getroffen sind, können unsere Einrichtungen weitere Kinder aufnehmen. Wegen der fehlenden Vorgaben wird dies nicht bereits am 18. Mai der Fall sein“, sagt Manfred Niewöhner, Leiter des Fachbereichs Bildung. Sobald das Konzept des Kultusministeriums vorliege, werde die Stadtverwaltung so schnell wie möglich über das neue Betreuungsangebot informieren. Bis dahin soll die jetzige erweiterte Notbetreuung für die Familien, in denen die Eltern einen präsenzpflichtigen Arbeitsplatz und keine andere Betreuungsmöglichkeit haben, fortgeführt werden.

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Erstellt:
13.05.2020, 20:32 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 02sec
zuletzt aktualisiert: 13.05.2020, 20:32 Uhr

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