Laut Polizei nur Verkehrsbehinderungen bei Tierschützer-Demo - OB berichtet von Steinewerfer
Bis zu 1200 Teilnehmer bei der Kundgebung gegen Tierversuche
Zeitweise bis zu 1200 Teilnehmer haben an der Demonstration gegen Tierversuche in Tübingen teilgenommen, zu der der Verein "Soko Tierschutz" auf Samstagnachmittag aufgerufen hatte. Laut Polizei verlief die Demo friedlich und ohne Zwischenfälle.
Tübingen. Der Verein "Soko Tierschutz" hatte zu der Demonstration aufgerufen, nachdem mit versteckter Kamera gedrehte Videoaufnahmen aus dem Tübinger Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik veröffentlicht worden waren. Die Szenen mit Versuchsaffen des Instituts hatten in der vergangenen Woche für eine heftige Debatte zwischen Tierversuchsgegnern und -befürwortern gesorgt.
Am Samstagmittag lieferte sich Tübingens OB Boris Palmer auf der Tübinger Neckarinsel ein Wortgefecht mit den Tierschützern. Die Veranstalter um Friedrich Mülln von der "Soko Tierschutz" wollten Palmer angesichts der aufgeheizten Atmosphäre nun sicherheitshalber doch nicht bei der Kundgebung sprechen lassen. Palmer hatte sich während der Debatte auf die Seite des Max-Planck Instiituts gestellt. Bei der Kundgebung am Samstag sei er nicht nur beschimpft, sondern auch von einem geworfenen Stein am Kopf getroffen worden, schreibt der Tübinger OB auf seiner Facebookseite.
Es sei weder zu Ordnungswidrigkeiten noch zu Straftaten gekommem, berichtet hingegen die Polizei. Aufgrund der Länge des Zuges kam es auf der Strecke allerdings zeitweise zu Verkehrsbehinderungen. Ansonsten verlief die Aktion laut Polizei störungsfrei. Die Demonstrationsteilnehmer wurden von Beamten des Polizeireviers Tübingen, unterstützt von der Hundeführerstaffel sowie weiteren Kräften des Polizeipräsidiums Reutlingen begleitet. Insgesamt waren etwa 60 Polizisten im Einsatz.
Bei der Stadt Tübingen waren für Samstag ordnungsgemäß eine Mahnwache, ein Infostand und ein Demonstrationsaufzug mit Kundgebungen angemeldet worden. Die Demo startete dann planmäßig kurz nach 14 Uhr am Versammlungsort in der Tübinger Platanenallee. Die Demonstranten zogen über die Mühlstraße und die Wilhelmstraße zum ersten Zwischenkundgebungsort vor der Neuen Aula der Uni Tübingen.
Nach Redebeiträgen gingen die Demonstranten über dieselbe Strecke zurück und weiter über die Eberhardsbrücke und die Steinlachallee in die Konrad-Adenauer-Straße zu einer weiteren Zwischenkundgebung am Sitz des Regierungspräsidiums Tübingen. Die Demo endete gegen 16.30 Uhr wieder am Ausgangsort in der Platanenallee auf der Neckarinsel mit einer Abschlusskundgebung.