Von 2. Mai bis 11. September fährt kein Zug mehr durchs Ammertal

Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember sollen alle Arbeiten für die Elektrifizierung der Ammertalbahn erledigt sein. Deshalb wird die Zugstrecke zwischen Tübingen und Herrenberg vom kommenden Montag, 2. Mai, an bis zum Ende der Sommerferien am Sonntag, 11. September, komplett gesperrt (wir berichteten). Um mit den anstehenden Arbeiten zum Ausbau und der Elektrifizierung fertig zu werden, muss die Gesamtstrecke auch an Schultage gesperrt werden. Wie der Zweckverband ÖPNV mitteilt, wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

In den vier Monaten gibt es Bauarbeiten auf der gesamten Strecke. So wird in Tübingen der Schlossbergtunnel fertig abgedichtet und das Gleis im Tunnel abgesenkt. Am Bahnhof in Entringen wird ein Gleis verlegt und ein zweiter Bahnsteig gebaut. Im Streckenabschnitt Unterjesingen bis Pfäffingen wird eine Schlammstelle saniert. Auf der gesamten Strecke wird außerdem das Kettenwerk der Oberleitung montiert.

Busse im Baukastensystem

Laut wird es von Ende Juni an. Bis zum 2. Juli stopft ein Spezialzug losen Schotter im Gleisbett wieder fest. Anschließend kommt es bis zum 9. Juli zu Schweißarbeiten. Bei Tagestemperaturen über 28 Grad müssen die Stopf- und Schweißarbeiten in Nachtschichten erledigt werden. Durch die Bauarbeiten ist auch der neue Bahnübergang Mädlesbrück in Entringen vom 9. Mai bis zum 27. Mai voll gesperrt. Eine Umleitung wird eingerichtet. Der Bahnübergang Mühlhausener Straße in Gültstein muss ebenfalls zeitweise gesperrt werden.

Weil im Endspurt zur Elektrifizierung die Ammertalbahn auch während der Schulzeiten gesperrt wird, ist der Schienenersatzverkehr im Baukastensystem abgestuft: In der Stufe eins fahren täglich Ersatzbusse mit allen Halten halbstündlich von Betriebsbeginn bis Betriebsschluss. In der Stufe zwei fahren zusätzlich montags bis freitags Schnellbusse im Halbstundentakt von 5 bis 19 Uhr mit Zwischenhalt in Unterjesingen Kreissparkasse, Pfäffingen Bahnhof und Entringen Hauffstraße. In der dritten Stufe sind zusätzlich zum Grundangebot der Stufen eins und zwei an Schultagen Verstärkerbusse nach Entringen zur Gemeinschaftsschule und nach Tübingen unterwegs. Diese Schülerbusse bedienen auch die Haltestelle Entringen Bahnhof. Insgesamt fahren Montag bis Freitag an Werktagen auf der Gesamtstrecke vier Busse je Stunde und Richtung von 5 bis 19 Uhr. Dazu kommen die Extra-Busse im Schülerverkehr zwischen Tübingen und Entringen und zwischen Entringen und Altingen.

Die Fahrradmitnahme ist in den Bussen der Stufe eins und zwei zwar grundsätzlich möglich. Dies gilt aber nur, wenn Platz vorhanden ist, Kinderwagen und Rollstühle haben Vorrang. In den Schulbussen der Stufe drei ist eine Fahrradbeförderung nicht möglich. Schwere Elektrorollstühle können nur nach Voranmeldung bei der Mobilitätsservicezentrale befördert werden.

Busse brauchen länger

Am Tübinger Busbahnhof wird trotz der umfangreichen Bauarbeiten auf dem Europaplatz eine separate Haltestelle vor der AOK eingerichtet. In Herrenberg wird auf Höhe des Busbahnhofs eine separate Haltestelle entlang der Bahnhofstraße eingerichtet.

Nicht vermeiden lässt sich die längere Fahrzeit des Busses gegenüber dem Zug. Wegen der Bauarbeiten am Tübinger Busbahnhof müssen die Fahrgäste außerdem mit längeren Wegzeiten rechnen. Die Wegeleitung zu den Ersatzhaltestellen wird durch Transparente, Schilder und Fußabdrücke deutlich angezeigt.

Ausführliche Fahrplaninformationen mit Lageplänen der Ersatz Haltestellen stehen im Netz unter ammertalbahn.de und in den Fahrplanheften, die in den Bussen und an den Bahnhöfen ausliegen. Dort kann auch eine Anwohnerinformation mit genaueren Angaben der Orte runtergeladen werden.