Tübingen

Bioreaktor als Spende, damit es kleinen Krebspatienten besser geht

Zeitlich ist der kleine Kasten kaum zu schlagen: Während die klassische Zellkultivierung in Petrischalen sechs bis acht Wochen dauert, schafft der neue handliche Bioreaktor in der Kinderklinik „in einer Woche die siebenfache Menge“, sagt die Biologin Christiane Braun

15.09.2021

Von lms

Biologin Christiane Braun. Bild: Ulmer

Biologin Christiane Braun. Bild: Ulmer

Der Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen unterstützt seit vielen Jahren die Tübinger Kinderklinik. Erst vor zwei Jahren konnte durch Spendengelder des Vereins ein Gerät angeschafft werden, in dem Zellen von kranken Patienten aufbereitet werden können. Angereichert mit Antikörpern werden sie den Leukämie kranken Kindern wieder injiziert, um Tumore selbst erkennen und den Heilungsprozess einleiten zu können. Der neue „Terumo Quantum Bioreaktor“, den der Förderverein nun mit Spendengeldern in Höhe von 130000 Euro für die Kinderonkologie anschaffen konnte, trennt die Zellen nun nicht auf, funktioniert aber ähnlich: In diesem Gerät werden Zellen kultiviert, also zum Wachstum gebracht und vermehrt. Stammzellen des Bindegewebes und sogenannte natürliche Killerzellen, erklärte Prof. Peter Lang, kommissarischer Ärztlicher Direktor der Abteilung Kinderheilkunde I. Diese Zellen seien wichtig für die kleinen Patienten, um Entzündungen zu hemmen und um Nebenwirkungen von Chemotherapien besser in den Griff zu bekommen. Das könne zwar auch von Hand im Reagenzglas gemacht werden, aber sei weitaus aufwändiger und weniger effektiv, sagt Lang. „Therapiekonzepte können mit der automatisierten Zellkultivierung erweitert und verbessert werden.“ Dies könne maßgeblich zur Genesung von krebskranken Kindern beitragen. „Es ist schön, wenn man mit solchen Beiträgen etwas für Kinder und ihre Eltern tun könne“, sagte Anton Hofmann, Vorsitzender des Fördervereins.