Ammerbuch

Bingo!

Vom schwierigen Alltag mit der Ammertalbahn kündet dieser Leser.

21.11.2019

Von Matthias Kaufmann, Ammerbuch

Signalstörung, technischer Defekt, Personalausfall, ein Wagen fehlt, ist in der Werkstatt oder im Urlaub. Meist reicht ein Tag, doch spätestens am zweiten hat der ökologisch handelnde Berufspendler eine Reihe im Ammertalbahn-Bingo voll. Schade nur, dass man nichts gewinnen kann. Ein ganz normaler Tag mit der Ammertalbahn sieht wie folgt aus: Am Montagmorgen fehlt mal wieder ein Wagen Richtung Tübingen. Der eine, der irgendwann verspätet eintrifft, ist in Pfäffingen bereits überfüllt und viele Berufspendler bleiben mal wieder auf der Strecke. Auf dem Rückweg am Nachmittag hat der Zug eine Verspätung aus der vorherigen Fahrt. Die Anzeige springt von 5 Minuten Verspätung auf 10 Minuten, auf 20 Minuten, bis die Fahrt letztendlich ausfällt. Der nächste Zug kommt nur mit einem Wagen, aber immerhin kommt er, denn der darauf folgende Zug fällt aus, wegen Personalmangels … Bingo! Viele Berufspendler auf der Ammertalstrecke weichen nun, wider ihr ökologisches Gewissen, auf die Straße aus. Um das Bild abzurunden, fehlt jetzt nur noch die Werbung eines Autohauses auf den Wagen der Ammertalbahn.