Schlafende Nachbarn gefährdet
Bewohner soll Brand am Eninger Rathausplatz gelegt haben
Reutlingen/Eningen. Wegen schwerer Brandstiftung in zwei Fällen und gefährlicher Körperverletzung muss sich seit gestern ein 44-Jähriger vor dem Schöffengericht Reutlingen verantworten. Er soll in der Nacht auf den 4. November 2014 im Haus am Rathausplatz 3 in Eningen Feuer gelegt haben, in dem er auch selbst wohnte. Das ehemalige Hotel war in Einzimmer-Appartements aufgeteilt, die einzeln vermietet wurden.
Wie viele Bewohner durch den Brand gefährdet waren, ließ sich gestern vor Gericht noch nicht abschließend klären. Einer von ihnen erlitt Verbrennungen zweiten Grades an beiden Beinen. Der Angeklagte selbst wurde durch das Feuer besonders schwer verletzt. Fast 60 Prozent seiner Haut waren verbrannt, berichtete ein Kriminalbeamter. Der Mann erlitt Verletzungen an den Augen, an Armen und Beinen und auch am Rücken. Er wurde monatelang in der Tübinger BG-Klinik behandelt. Er kann sich nur mühsam mit einer Gehhilfe bewegen.
In dem seit dem Brand unbewohnbaren Gebäude wurde eine Plastikflasche mit Benzinresten sichergestellt. Die Kriminalpolizei schätzt den entstandenen Schaden auf 100 000 Euro. Der Angeklagte bestreitet die Tat: „Ich war’s nicht“, sagte er gestern (ausführlicher Bericht folgt).dhe