Wohnhaus brannte in der Nacht vollständig aus

Bewohner konnten sich vor den Flammen retten · Schaden liegt laut Polizei im sechsstelligen Bereich

In der Nacht zum Freitag ist ein Wohnhaus in der Dußlinger Landhausstraße ausgebrannt. Das Gebäude wurde vollständig zerstört. Die Bewohner konnten sich rechtzeitig retten, erlitten aber eine Rauchgasvergiftung.

19.01.2018

Von ST

In der Nacht auf Freitag brannte ein Bungalow in der Dußlinger Landhausstraße vollständig aus. Die beiden Bewohner, ein 83-Jähriger und seine 66-jährige Pflegekraft, kamen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in die Klinik. Weil die Gefahr bestand, dass auch das Nachbargebäude Feuer fängt, musste es dessen betagter Bewohner verlassen. Er erlitt einen Schock.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei hatte sich der 83-jährige Bewohner des Hauses am Abend im Wohnzimmer zum Schlafen gelegt und wurde gegen 2.45 Uhr von seiner Pflegerin geweckt. „Die Pflegekraft muss wohl etwas gehört haben“, vermutet Frank Klett, Kommandant der Dußlinger Feuerwehr.

Pflegekraft rettet den Bewohner

Jedenfalls rettete sie den Mann aus seinem bereits brennenden Zimmer und beide konnten aus dem Haus flüchten. Die Feuerwehren Dußlingen und Nehren, Rettungsdienst und Polizei fanden sich mit rund 60 Einsatzkräften schon kurz nach Eingang der Meldung am Ort des Geschehens ein. Zu diesem Zeitpunkt stand das Gebäude bereits in Vollbrand und war einsturzgefährdet.

„Wir kamen gerade einen Meter hinter die Haustüre, dann war schon Feierabend“, berichtet Klett über den Einsatz. Löschen von außen, sei aber lang nicht so effektiv, weshalb es
den Wehrleuten nicht gelang, viel von der Gebäudesubstanz zu retten. Die Löscharbeiten dauerten rund zwei Stunden, ehe auch die letzten Glutnester aus waren.

Feuer hätte überspringen können

Da die Gefahr bestand, dass das Feuer auf ein Nachbargebäude überspringt, wurde auch dieses Haus geräumt. „Das war eine reale Gefahr“, beschreibt der Feuerwehr-Kommandant die Situation. Auf einer Seite ist die Nachbargarage angebaut, auf der anderen Seite steht das Nachbarhaus nur mit etwa drei Metern Abstand.

Die Höhe des Sachschadens kann die Polizei bislang nicht genau schätzen. Er dürfte allerdings im deutlich sechsstelligen Bereich liegen. Die Kripo hat vor Ort die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen und vermutet, dass eine Heizdecke Brandursache war.

Dußlingens Bürgermeister Thomas Hölsch war noch in der Nacht für die Gemeinde am Brandort. „Nicht nur, dass es lichterloh gebrannt hat, auch die Wetterbedingungen waren so widrig, dass wir froh sein können, dass niemand verletzt wurde.“ Er traf am frühen Morgen auf Verwandte des Bewohners und konnte klären, dass die Gemeinde keine Notunterkunft bereitstellen muss. „Das ist hier nicht der Fall, der Bruder kümmert sich“, so Hölsch.

Noch am Freitag wurde das Gelände von Mitarbeitern der Gemeinde durch einen abschließbaren Bauzaun gesichert. Das durch den Brand fensterlose Gebäude, steht übergangsweise in Obhut der Kommune und ist einsturzgefährdet. Die Verwaltung will vor allem verhindern, dass sich abenteuerlustige Kinder auf das Grundstück wagen und so ihr Leben gefährden.

Für die Dußlinger Feuerwehr war der Brand ein Großeinsatz, „wie wir ihn schon lange nicht mehr gehabt haben“, sagt
Klett. „Wir haben deshalb gleich die Kameraden aus Nehren dazugeholt.“

Ein bisschen wundert sich der Feuerwehrmann über den Brandverlauf. Mit funktionierendem Rauchmelder hätte das eigentlich nicht passieren dürfen. Klett ist froh, dass es die Feuermelderpflicht gibt. „Das war mir sehr wichtig, als das damals eingeführt wurde.“

Die beiden Bewohner konnten noch am Freitagvormittag das Krankenhaus verlassen .