Volleyball-Bundesliga

Bestens gelaunt nach Bestensee

Mit dem 3:0 (25:22, 25:21, 25:11) vor 1000 Zuschauern holt der TV Rottenburg Selbstvertrauen für das letzte Pre-Playoff-Spiel bei den Netzhoppers.

12.03.2017

Von Tobias Zug

Block gut, alles gut: Rottenburgs Felix Isaak und Phillip Trenkler (von links) gegen Filip Gavenda. Mehr Bilder gibt’s auf der Seite www.tagblatt.de im Internet.Bild: Ulmer

Block gut, alles gut: Rottenburgs Felix Isaak und Phillip Trenkler (von links) gegen Filip Gavenda. Mehr Bilder gibt’s auf der Seite www.tagblatt.de im Internet.Bild: Ulmer

Nach dem 9:17 im dritten Satz war es Netzhoppers-Trainer Mirko Culic wohl zu dumm. Er nahm seine letzte Auszeit, sprach in dieser aber keinen Ton zu seinen Spielern und schaute nur grimmig drein. Mittelblocker Paul Sprung redete dafür, einen großen Wert hatten dessen Worte aber nicht. Zwei Pünktchen holten die Netzhoppers KW-Bestensee in dem für sie deprimierenden Satz noch. Am Ende düpierte sie noch der eingewechselte 19-jährige Rottenburger Johannes Schief mit zwei Aufschlägen, die Theo Timmermann bei der Annahme verrutschten. „Ich kann nicht erklären, warum wir so schlecht waren“, sagte Culic, „wir haben nie unsere Leistung gebracht, waren in der Annahme schwach, in der Abwehr schlecht.“ Ein Grund könnte das Fehlen des Topstars Björn Andrae gewesen sein, den die Netzhoppers zwecks Schonung zuhause ließen.

Am Mittwoch wird er bestimmt wieder spielen. Nach dem Rottenburger Sieg gibt es dort in Bestensee ein Entscheidungsspiel um den Einzug in die Playoff- oder die Playdown-Spiele gegen den Abstieg. „KW wird dort besser spielen“, sagte TVR-Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger, „das ist so klar wie das Amen in der Kirche.“ Aber die Rottenburger kommen nach dem deutlichen Sieg in Tübingen „mit definitiv neuem Selbstbewusstsein“, wie TVR-Außenangreifer Phillip Trenkler sagte.

Wie gelöst nach Aussprache

Nach etwas unsicherem Beginn, zu dem bei den Netzhoppers Daniel Heinecke stark aufspielte, steigerten sich die Rottenburger und spielten ab dem 10:10 stets eine komfortable Führung heraus. Der gut aufgelegte Zuspieler Federico Cipollone setzte immer wieder geschickt und variabel seine Mitspieler ein, von denen vor allem Moritz Karlitzek und Ferenc Németh die Angriffe oft mit Wucht und Präzision ins Netzhoppers-Feld hauten. Dazu erzielten die Rottenburger zehn Blockpunkte – so viele wie seit dem 3:0-Heimsieg gegen Bühl nicht mehr vor fünf Wochen.

Nach jenem Bühl-Spiel lief es beim TVR nicht mehr, intern gab es eine Aussprache (siehe „Der Saison nochmal eine Wendung gegeben“). „Seither stellen wir wieder die Mannschaft in den Vordergrund“, sagte Trenkler, „vorher hatte es sich so langsam eingeschlichen, dass jeder zu viel von seinen Mitspielern erwartet hatte.“ Wie gelöst spielten die Rottenburger, „weil wir geschlossen spielten, das waren mehr als nur die sechs, die auf dem Feld standen“, sagte Lars Wilmsen.

„Jeder gönnt mittlerweile dem Anderen das Beste und schaut nicht nach deren Fehlern“, sagte TVR-Trainer Müller-Angstenberger, „aber das ist für uns auch Voraussetzung, dass wir gute Leistung bringen.“ Und jetzt wieder ins 700 Kilometer entfernte Bestensee dürfen. Zum dritten Mal innerhalb von 18 Tagen. „KW hält immer noch alle Trümpfe in der Hand“, sagte der TVR-Coach, „aber die Wahrscheinlichkeit auf einen Sieg für uns ist gestiegen.“

„Das ist doch total Banane!“

Deutscher Meister kann der TV Rottenburg immer noch werden – aber auch in die zweite Liga absteigen. Sollte der TVR nämlich das dritte Pre-Playoff-Spiel am Mittwoch (19 Uhr)in Bestensee verlieren, spielt er gegen Solingen (verlor gestern auch das zweite Pre-Playoff-Spiel gegen Bühl) um den Klassenverbleib. „Das mit dem Abstieg ist doch total Banane!“, sagte TVR-Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger. Er äußerte Unverständnis, dass in den Pre-Playoffs theoretisch der Tabellensiebte der Hauptrunde absteigen und der Zehnte drin bleiben könnte. „Am Anfang waren wir auch Verfechter der Spiele“, sagte der TVR-Coach, „aber man muss sich schon fragen, was die Vereine, die dafür stimmten sich da gedacht haben.“ Immerhin: Nächste Saison werden diese Pre-Playoff-Spiele abgeschafft.

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Erstellt:
12.03.2017, 23:23 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 45sec
zuletzt aktualisiert: 12.03.2017, 23:23 Uhr

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