Tübingen

Besserwisserisch

Werner Zorn ärgerte sich über Leserbriefe zur Tübinger Sicherheitsumfrage und zum Interview mit Oberbürgermeister Boris Palmer (5. April).

07.04.2018

Von Bruno Gebhart, Tübingen

Die OB-lastige Sicherheitsumfrage ist so allgemein, tendenziös und oberflächlich, dass eine Bewertung eher nicht möglich und daraus Handlungsempfehlungen kaum ableitbar sind. Ihre Fragestellungen und Ergebnisse aber können geradezu willkürlich interpretiert werden.

Ein Paradebeispiel liefert Werner Zorn in seinem Leserbrief:

Er behauptet besserwisserisch, dass die Tübinger, also alle, bereit sind, Videoüberwachung zu tolerieren. Laut der Sicherheitsumfrage sind es jedoch nur etwa 22 Prozent, die sich eine Verbesserung ihres Sicherheitsgefühls durch Videoüberwachung vorstellen können. Diese Umfrage darf keinesfalls dafür verwendet werden, aus Tübingen eine perfekt überwachte Stadt zu machen. Denn Tübingen ist eine sichere Stadt, in der viele zufrieden und glücklich leben.

Unsicherheit und Angst entstehen vielfältig. Auch sozialer Abstieg, eine schwere Krankheit, Schicksalsschläge und Alterung gehören dazu. Sie müssen durch Gerechtigkeit, Solidarität, ein
gutes Miteinander und durch Partnerschaft zurückgedrängt werden.

Schon der Kirchenvater Augustinus hat richtig festgestellt, dass eine Gemeinschaft ohne Gerechtigkeit einer Räuberbande gleicht. Und die verbreitet wahrlich Angst und Schrecken.