Kommentar · Börse

Besorgt über Renditen

Was machen die Anleiherenditen? Steigen sie weiter oder beruhigt sich das Geschehen wieder? Das sind – abgesehen von Corona, Impfungen und Lockerungen – derzeit die zentralen Fragen, die sich Händler und Anleger am Aktienmarkt in diesen Tagen fragen.

08.03.2021

Von ROLF OBERTREIS

Die Unsicherheit ist beträchtlich. Schließlich sind steigende Renditen tendenziell Gift für Aktien. Freilich: Hierzulande sind die Renditen trotz des deutlichen Anstiegs seit Jahresbeginn immer noch negativ. Anders sieht es bei den zehnjährigen US-Staatsanleihen aus: Die Rendite ist von 0,92 auf mittlerweile 1,54 Prozent geklettert – plus, wohlgemerkt.

Am kommenden Donnerstag dürften sich auch Präsidentin Christine Lagarde und die Räte der Europäischen Zentralbank die Renditen genauer ansehen. Sie werden ihre Besorgnis zeigen, sagen Volkswirte. Und möglicherweise das Volumen der wöchentlichen Anleihekäufe erhöhen. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann freilich dämpft die Sorgen. Die Finanzierungsbedingungen seien im historischen Vergleich weiter „sehr günstig“. Offenbar ist Weidmann überzeugt, dass die Kreditzinsen weiter niedrig bleiben und so Wirtschaft und auch die Finanzmärkte weiter stützen.

Das sieht man an der Börse offenbar ähnlich. Denn trotz aller Unsicherheit und auch der wieder aufgeflammten Inflationsdebatte hat der Deutsche Aktienindex Dax hat in der ersten März-Woche wieder zugelegt. Experten sind überzeugt, dass auch kein Absturz zu erwarten ist. Rolf Obertreis