Bürgermeisterwahl: Engesser wiedergewählt

Thomas Engesser bleibt Bürgermeister in Dettenhausen · Miriam Tatour erhielt 31,31 Prozent

Der amtierende Bürgermeister Thomas Engesser wurde mit 66,81 Prozent (1564 Stimmen) in seinem Amt bestätigt.

11.11.2018

Von Uschi Hahn

Die Vertreter der FWV, in Dettenhausen die stärkste Gemeinderatsfraktion, gratulierten als erstes: Manfred Aberle und Rainer Wizenmann schüttelten Thomas Engesser (rote Krawatte) gleich nach der Verkündigung des Wahlergebnisses im Sitzungssaal des Rathauses die Hand. Zu den offiziellen Gratulanten gehörten auch Tübingens Landrat Joachim Walter (Dritter von links) und Neustettens Bürgermeister Gunther Schmid als Vertreter des Gemeindetags und des Bürgermeistersprengels (Zweiter von links). Bild: Ulrich Metz

Die Vertreter der FWV, in Dettenhausen die stärkste Gemeinderatsfraktion, gratulierten als erstes: Manfred Aberle und Rainer Wizenmann schüttelten Thomas Engesser (rote Krawatte) gleich nach der Verkündigung des Wahlergebnisses im Sitzungssaal des Rathauses die Hand. Zu den offiziellen Gratulanten gehörten auch Tübingens Landrat Joachim Walter (Dritter von links) und Neustettens Bürgermeister Gunther Schmid als Vertreter des Gemeindetags und des Bürgermeistersprengels (Zweiter von links). Bild: Ulrich Metz

Die Uhr im Sitzungssaal des Rathauses zeigte exakt 19.02 Uhr, als feststand: In Dettenhausen bleibt es beim alten Bürgermeister. Der 46-jährige Thomas Engesser wurde mit 66,81 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt. Seine Gegenkandidatin, die 47-jährige in der Jugendarbeit des Ortes engagierte Miriam Tatour kam auf 31,31 Prozent. Sie kann damit ein „sehr respektables Ergebnis“ verbuchen, wie der stellvertretende Bürgermeister Manfred Aberle von der FWV ihr gratulierte. 2416 Dettenhäuserinnen und Dettenhäuser waren zur Wahl gegangen, 75 hatten ungültig gewählt, auf 44 gültigen Stimmzetteln standen andere Namen. Die Wahlbeteiligung von knapp über 55 Prozent bezeichnete Aberle als Vorsitzender des Wahlausschusses als „sehr, sehr hoch“.

Weit über hundert Interessierte hatten sich im Rathaus versammelt, um zu erfahren, wer in den kommenden acht Jahren dort das Sagen hat. Darunter waren auch die Bürgermeister der Nachbargemeinden Weil im Schönbuch, Waldenbuch, Hildrizhausen und Altdorf aus dem Landkreis Böblingen. Aus dem Landkreis Tübingen waren die Bürgermeister Thomas Noé aus Starzach, Bernd Haug aus Kirchentellinsfurt und Gunter Schmid aus Neustetten angereist.

Schmid als Vertreter des Gemeindetags und des Bürgermeistersprengels im Kreis Tübingen mahnte angesichts des zwar eindeutigen aber eben auch innerörtliche Opposition ahnen lassenden Ergebnisses zur „Zusammenarbeit“. Es bedürfe jetzt des „Zusammenhalts“ in der Gemeinde. „Unterstützen Sie den Bürgermeister“, appellierte Neustettens Bürgermeister an die Versammelten.

Tübingens Landrat Joachim Walter sprach von einem „fairen Wahlkampf – was man auch nicht überall antrifft“. Von Engessers erster Amtszeit zog Walter eine positive Bilanz. Der aus Singen am Bodensee stammende Engesser habe in den acht Jahren gezeigt, „dass man auch als Badener ein echter schwäbischer Schultes sein kann“, lobte Walter launisch den neuen und alten Bürgermeister.

Engesser selbst war bereits um kurz vor 18.30 Uhr in Begleitung seiner Frau Christina ins Rathaus gekommen. Die Nervosität bis zur Verkündung des Ergebnisses war ihm anzumerken. Die Wahl sei für ihn „mit einer gewissen Anspannung verbunden“ gewesen, bekannte Engesser, nachdem feststand, dass er die Wiederwahl geschafft hat. Mit so viel Gegenwind an den Wahlurnen hatte der Amtsinhaber offenbar nicht gerechnet. Als strahlender Sieger gab er sich nicht. Immerhin habe er sein Ergebnis von vor acht Jahren halten können“, frotzelte der mit einem Denkzettel davongekommene Bürgermeister. Allein, was ihn wirklich kränke, sei, dass es in Dettenhausen jemanden gebe, „der den Amerikanischen Präsidenten lieber als mich zum Bürgermeister hätte“, reagierte er ironisch auf den Namen Donald Trump, der auf einem der Wahlzettel stand.

Abseits von allem Galgenhumor will er sich ernsthaft mit dem Wahlergebnis auseinandersetzen. Jetzt gelte es, „mit denen, die unzufrieden sind, ins Gespräch zu kommen“, sagte Engesser.

Die unterlegene Miriam Tatour indes bleibt kämpferisch. Sie sei „gar nicht enttäuscht“, sagte sie über ihr Abschneiden. So schlecht seien die über 30 Prozent ja nicht. „Weiter geht’s. Jetzt kommt die Gemeinderatswahl“, machte Tatour deutlich, dass sie weiter mitmischen und sich vor allem für eine bessere Kinderbetreuung in Dettenhausen einsetzen will.

Bevor der offizielle Teil des Wahlabends bei einem Ständerling zu Ende ging, gab es noch ein ordentliches Getöse: Die Schaichtalschützen gratulierten dem Wahlsieger mit einem lauten Rums. Die Kapelle des Musikvereins indes blies Engesser lautstark den Marsch. Bild: privat

Wer wo wie genau gewählt worden ist, steht hier: Bürgermeisterwahl Dettenhausen

Die Gegenkandidatin Miriam Tatour gratuliert dem wiedergewählten Thomas Engesser. Tatour erzielte einen Achtungserfolg: Sie holte 33,31 Prozent der Stimmen. Bild: Ulrich Metz

Die Gegenkandidatin Miriam Tatour gratuliert dem wiedergewählten Thomas Engesser. Tatour erzielte einen Achtungserfolg: Sie holte 33,31 Prozent der Stimmen. Bild: Ulrich Metz

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Erstellt:
11.11.2018, 19:26 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 41sec
zuletzt aktualisiert: 11.11.2018, 19:26 Uhr

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