Tarifflucht

Bei Sauter wurde wieder gestreikt

Gewerkschaft und Beschäftigte wollen Rückkehr in Tarifbindung erzwingen. Geschäftsführung stellt sich bislang stur.

13.02.2018

Von uk

Der Auseinandersetzungen bei Sauter Feinmechanik in Metzingen gehen weiter. Gestern wurde der Betrieb den ganzen Tag bestreikt. „Während wir am Freitag zusammen am Verhandlungstisch saßen, war bereits ein Schreiben an die Privatadressen der Arbeitnehmer gerichtet worden, welches den Gesprächsstand faktisch wieder konterkarierte“, erklärte Michael Bidmon, der Verhandlungsführer der IG Metall, gestern im Gespräch mit dem SCHWÄBISCHEN TAGBLATT, wieso sich die Situation abermals zugespitzt hatte.

Wie mehrfach berichtet, fordert die IG Metall die Wiederherstellung der Tarifbindung für die Sauter-Beschäftigten, seit der Arbeitgeber mit Wirkung zum 1. Januar 2018 aus dem Arbeitgeberverband Südwestmetall ausgetreten ist. Erst nach einem ersten Streiktag am 1. Februar war die Arbeitgeberseite zu Gesprächen bereit. Dabei habe man einen Kompromiss ausgehandelt, der dann wieder relativiert worden sei, so Bidmon: „Wir lassen uns aber nicht am Nasenring durch die Manege führen.“

Die Verhandlungskommission sowie auch die Beschäftigten hätten seit dem letzten Streik viel Geduld gezeigt. Doch es zeige sich immer wieder, dass die Geschäftsführung nicht gewillt sei, einen Tarifvertrag zu vereinbaren. „Offensichtlich verfolgt man eine Verzögerungstaktik, die sich die Beschäftigten nicht länger gefallen lassen werden“, so Bidmon. Notfalls werde weiter gestreikt, bis die Tarifverträge wieder in Kraft treten.