Tennis

Beckers Laune getrübt

Management rät Alexander Zverev zur Absage für deutsches Davis-Cup-Team.

07.09.2017

Von SID

New York. Wenn Boris Becker in den Tagen von New York im Garten vor dem Medienrestaurant sitzt, dann klicken die Smartphone-Kameras der vorbeilaufenden Fans im Sekundentakt. „The Boris“, der die US Open vor 28 Jahren gewann, ist auch heute noch gefragt wie eh und je. Seit Dienstag ist die Laune von Publikumsliebling Becker allerdings ein wenig getrübt. „Schade“ findet es der 49-Jährige, dass dem deutschen Davis-Cup-Team im Abstiegsspiel in Portugal (15. bis 17. September) die besten drei Spieler fehlen: Alexander Zverev, Mischa Zverev, Philipp Kohlschreiber. Doch dem Gerede über einen Fehlstart in seine Amtszeit als Head of Men's Tennis im Deutschen Tennis Bund (DTB) wollte Becker gleich Einhalt gebieten. „Meine Hauptaufgabe ist nicht der Davis Cup, sondern die Nachwuchsarbeit. Das Reden mit den Trainern zum Beispiel“, sagte er.

Unterstützung erhielt der dreimalige Wimbledonsieger von DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff. „Boris ist geholt worden, damit er das deutsche Tennis breiter und besser aufstellt. Die Problematik ist das Format des Davis Cups, zum Beispiel auch die Termine der Begegnungen, wegen der auch viele Spieler anderer Nationen immer wieder absagen“, erklärte Hordorff: „Daran kann auch Boris nichts ändern.“ Ist der Becker-Effekt trotzdem schon verpufft? „Nein“, bekräftigte Hordorff.

Zumal Becker erklärte, dass der Verzicht des angehenden Weltranglistenvierten Alexander „Sascha“ Zverev einen besonderen Hintergrund hatte. „Er wollte spielen, das hat er uns nochmal glasklar versichert, aber sein Management hat ihm davon abgeraten. Er solle sich ausruhen. Deshalb hat er Teamchef Michael Kohlmann persönlich abgesagt“, berichtete Becker, „das ist schade, er ist ein Idol von Millionen von Menschen. Das wäre eine große Chance gewesen, etwas für sein Image zu tun.“

„Eine sinnlose Reise“

Mischa Zverev hat seinen Verzicht inzwischen begründet. "Ohne Vorbereitung fühle ich mich auf Sand nicht so wohl und kann daher die Last nicht auf meinen Schultern tragen", sagte der 30-Jährige bei Eurosport: "Wir haben gute Spieler auf Sand, da könnte ich nichts Gutes leisten. Es wäre eine sinnlose Reise." sid