Fußball-Bundesliga

Bayern schlägt Leverkusen: eine Demonstration der Macht

Innerhalb von 34 Minuten zerlegt der FC Bayern mit fünf Treffern Bayer Leverkusen. Robert Lewandowski und Serge Gnabry treffen jeweils doppelt.

18.10.2021

Von dpa/sid

Doppeltorschütze Robert Lewandowski (Mitte) und der FC Bayern ließen Leverkusen ins Leere laufen. Foto: Marius Becker

Doppeltorschütze Robert Lewandowski (Mitte) und der FC Bayern ließen Leverkusen ins Leere laufen. Foto: Marius Becker

Leverkusen. Brillant, effektiv, gnadenlos: Der FC Bayern München ist mit einer Machtdemonstration zurück an die Tabellenspitze gestürmt und hat auf dem Weg zum zehnten Meistertitel in Serie mehr als ein Ausrufezeichen für die Bundesliga-Konkurrenz gesetzt. Mit fünf Toren innerhalb von 34 Minuten vor der Pause ebneten die Fußball-Profis von Trainer Julian Nagelsmann am Sonntag den 5:1 (5:0)-Kantersieg im Topspiel bei den zuvor hochgelobten jungen Wilden von Bayer Leverkusen um Jungstar Florian Wirtz.

Tore fast im Minutentakt

Bereits nach etwas mehr als 180 Sekunden hatte die Offensivmaschinerie der Bayern Fahrt aufgenommen. Robert Lewandowski, bei der ersten Saisonniederlage der Bayern gegen Eintracht Frankfurt (1:2) noch ohne Torerfolg, traf per Hacke (4. Minute) und sorgte mit seinem zweiten Tor (30.) quasi für die Vorentscheidung. Fast im Minutentakt trafen dann Thomas Müller (34.) sowie Serge Gnabry per Doppelpack (35./37.). Patrik Schick (55.) sorgte immerhin für etwas Leverkusener Jubel mit seinem Treffer kurz nach dem Wechsel.

Nagelsmann gab der Startelf, die bei der ersten Saisonniederlage gegen Eintracht Frankfurt (1:2) vor der Länderspielpause auflief, die Chance auf Wiedergutmachung. In der stand auch Lucas Hernández. Ihm droht in Spanien eine Haftstrafe (siehe Info).

Leverkusen trat mit dem Rückenwind von fünf Pflichtspielsiegen in Folge an. Doch die Münchner nahmen den Gastgebern vor 29?542 Zuschauern schnell den Wind aus den Segeln. Der frühe Schock durch Lewandowskis sehenswertes Hackentor nach toller Vorarbeit des freistehenden Dayot Upamecano leitete einen historischen Nachmittag im Rheinland ein.

Die Bayern rissen das Geschehen komplett an sich und fanden viele Räume im Zentrum, wo sich die Abwesenheit von Exequiel Palacios (Sprunggelenkverletzung) bemerkbar machte. Zudem erstickten die Münchner jegliche Versuche eines geordneten Spielaufbaus der Gastgeber mit hohem Pressing.

Beiden Teams stehen nun anstrengende Zeiten mit sechs Spielen in drei Wochen bevor. Der FC Bayern geht gestärkt in die Champions-League-Partie bei Benfica Lissabon und danach in das Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim am Samstag. Leverkusen stehen knackige Aufgaben in der Europa League bei Betis Sevilla (Donnerstag) und beim Rivalen 1. FC Köln (Sonntag) bevor.

Für die Bayern war es das 16. Bundesliga-Spiel ohne Niederlage, in dem der Erste gegen den Zweiten spielte (12 Siege, 4 Unentschieden). Beide Teams gingen mit 16 Punkten auf Augenhöhe in den achten Spieltag – doch auf dem Feld offenbarte sich ein Klassenunterschied. „Das war so nicht einkalkuliert, weil der Gegner vorher eine so herausragende Saison gespielt hat“, sagte Nagelsmann fast entschuldigend.

Die Bayern pressten bereits am Leverkusener Strafraum, die Bayer-Kicker hatten kaum Luft zum Atmen. Lewandowski legte nach seinem Führungstreffer nach und erhöhte trocken nach einem Solo im Strafraum von Alphonso Davies.

Die Demütigung nahm ihren Lauf. Müller fälschte einen Schuss von Niklas Süle nach Ecke zum 3:0 ab, Gnabry nach Müller-Vorlage und nach Doppelpass mit Leon Goretzka legte nach. „Es gibt keine Worte dafür. Man sitzt oben und hofft, dass es nicht noch viel schlimmer wird“, sagte der einstige Bayer-Torjäger Stefan Kießling, jetzt Assistent von Sport-Geschäftsführer Rudi Völler.

Immerhin gelang Schick nach der Pause etwas Ergebniskosmetik, die Bayern hätten das eine oder andere Tor mehr machen können. Aber die vielen Wechsel störten auch den Spielfluss. Bayern-Talent Jamal Musiala kam (64.), Bayer-Talent Wirtz verließ das Feld (79.).