Natur und Kultur

Stadt plant baumfreie Aussichten von Tübinger Türmen

Der Tübinger Bismarck- und der Steinenbergturm sind zugewachsen. Die Verwaltung will das Grün beseitigen.

05.09.2019

Von ST

Bäume verstellen die Aussicht beim Bismarckturm in Tübingen.  Archivbild: Manfred Grohe

Bäume verstellen die Aussicht beim Bismarckturm in Tübingen. Archivbild: Manfred Grohe

Die Universitätsstadt Tübingen bietet viele Höhepunkte – auch im Wortsinne. Mit schönen Aussichten ins Weite. Insbesondere um die Jahrhundertwende zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert sind etliche Aussichtspunkte entstanden, die teilweise auch vom damaligen Verschönerungsverein eingerichtet und finanziert wurden. Viele sind auf dem Schloss- und Spitzberg. Sie sollen in den nächsten Jahren nach und nach wieder sichtbar gemacht werden.

Dazu gehören der Bismarck- und der Steinenbergturm, dessen Sanierung vor rund 20 Jahren vom Kulturverein Tübingen finanziert worden ist. Über die Jahre aber sind sie weitgehend zugewachsen. Sie werden in der Landschaft nicht mehr richtig gesehen und man sieht von ihnen die Landschaft nicht mehr richtig.

Die Verwaltung hat nun vor, in den nächsten Jahren vorrangig die beiden Türme „freizustellen“, wie es in der Vorlage für die Sitzung des Planungsausschusses des Tübinger Gemeinderates am 12. September heißt. Das bedeutet: Bäume werden gefällt. Beim Bismarckturm soll auch die Freifläche um den Turm, die durch Hecken eingefasst ist, wieder in ursprünglicher Form hergestellt und erlebbar werden. Der Steinenbergturm soll in Absprache mit dem Forst so freigestellt werden, dass auch wieder der Blick nach Westen auf Hagelloch und Richtung Schwarzwald erlebbar wird.

Die Verwaltung wird das Vorhaben mit dem amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutz abstimmen, wobei davon auszugehen sei, dass aus Sicht des Naturschutzes diesen Fällungen grundsätzlich nichts entgegensteht. „Gerade Tiere und Pflanzen, die auf eine offene Landschaft angewiesen sind, verschwinden durch das Zuwachsen früherer Weinberggrundstücke.“

Am Steinenbergturm klettern Pflanzen bis auf die Plattform. Archivbild: Ulrich Metz

Am Steinenbergturm klettern Pflanzen bis auf die Plattform. Archivbild: Ulrich Metz