Reutlingen · Kreishandwerker

Baugewerbe rechnet mit Abschwächung

Betriebe sind von der Corona-Pandemie unterschiedlich stark betroffen. Keine Abstriche bei der Ausbildung.

23.07.2020

Von ST

Die Handwerksbetriebe im Kreis Reutlingen sind von den Corona-Folgen unterschiedlich stark betroffen. In vielen Betrieben und Branchen seien die Auswirkungen bisher vergleichsweise gering, erklärt die Kreishandwerkerschaft. Andere wiederum seien wegen temporärer Schließung oder eines Zusammenbruchs von Absatzmärkten oder Lieferketten negativ belastet. Die Ausbildung soll aber auf hohem Niveau beibehalten werden.

Bei den stark belasteten Branchen denkt Kreishandwerksmeister Dieter Laible als Friseurmeister auch an seine Kolleginnen und Kollegen, deren Geschäfte für etwa sechs Wochen komplett geschlossen waren. Stark betroffen sind auch Zuliefererhandwerke, die unter dem Zusammenbruch der Nachfrage oder der Lieferketten leiden. Allerdings habe sich die Lage für die Friseurbetriebe ebenso normalisiert wie für die Nahrungsmittelbranche, sagt Laible. Den Bäckereien würden
freilich nach wie vor die Lieferungen in Hotels, Restaurants oder Kantinen fehlen, die coronabedingt ganz oder teilweise geschlossen sind.

Wie es im Handwerk weitergeht, werde ganz wesentlich davon abhängen, wie sich die Pandemie-Situation in der Region entwickle, betonten Laible und sein Geschäftsführer Ewald Heinzelmann neulich bei der Mitgliederversammlung. Entscheidend dürfte dabei die Frage sein, ob eine zweite Welle der Corona-Pandemie mit neuen Einschränkungen im gesellschaftlichen Leben komme. Unabhängig davon rechnet das Handwerk in momentan noch stabilen Bereichen mit einer deutlichen Abschwächung. Als Beispiel nennt die Kreishandwerkerschaft die öffentlichen Bauinvestitionen. Hier sei zu befürchten, dass es wegen der Einnahmenausfälle und keiner äquivalent hohen Konjunkturhilfe zu deutlichen Reduzierungen kommen werde.

Keine Abstriche will das regionale Handwerk an der Ausbildung machen, um die Nachwuchs- und Fachkräftesituation zu verbessern. Die von der Bundesregierung beschlossene Ausbildungsbeihilfe werde aber nur wenigen Handwerksbetrieben helfen, da die Voraussetzungen oft nicht erfüllt seien. Große Probleme bereitet der Kreishandwerkerschaft und ihren Innungen die Planung ihrer Veranstaltungen. Dies
geht querbeet über die Bereiche Ausbildung, Fortbildung bis hin zu der Messe „Handwerk Energie Zukunft“.