Ein Rückkehrer und viele Neue

Basketball: Runderneuerte Tigers sind ins Training eingestiegen

Der Trainingsauftakt der Tübinger Walter Tigers gestern Abend in der Panzerhalle lässt noch wenig Rückschlüsse zu auf die Qualität der komplett neu zusammengestellten Mannschaft. Selbst Tigers-Chefcoach Tyrone McCoy ist sich über die Qualität des neuen Kaders noch nicht sicher: „Fragt mich in zwei Wochen, dann weiß ich mehr.“

09.08.2016

Von Bernhard Schmidt

Tübingen. Nach viel Kraft- und Athletik-Training absolvierten die Tigers gestern ihre ersten Trainingseinheiten in der Halle: zu Beginn noch kein Fünf gegen Fünf, meist systematisierte Trockenübungen, die den einzelnen Spielern wenig Gelegenheit boten, sich spektakulär in Szene zu setzen. Viele neue Gesichter, die Spieler, so der erste Eindruck, geschickt am Ball. Vor allem einer hinterließ dank seiner körperlichen Präsenz und seiner langen Dreadlocks einen bleibenden Eindruck: Garry McGhee, der neue Tigers-Turm unterm Korb, 2,10 Meter groß und 115 Kilogramm schwer.

Tigers-Chefcoach Tyrone McCoy, in der vergangenen Saison für Igor Perovic gekommen, unterstreicht seine Verantwortung für den runderneuerten Kader mit Jared Jordan als einzigen Spieler aus der Vorsaison. „Das sind meine Spieler, das ist meine Mannschaft“, sagt McCoy ohne sich schon ein Urteil über die Qualität zu erlauben. „Ich kenne die Spieler nur vom Papier, von der Beschreibung her. Was ich wirklich von der Mannschaft erwarten kann, weiß ich erst, wenn auch der letzte neu verpflichtete Spieler da ist.“ Bis zum Wochenende, sagt Tigers-Mediendirektor Tobias Fischer, könnte klar sein, wer als sechster Ausländer den Kader komplettiert.

In ganz neuer Rolle präsentierte sich gestern Aleksandar Nadjfeji, in der Vorsaison noch als Spieler im Einsatz. Der 39-Jährige steht McCoy in der kommenden Runde als Assistent zur Seite. „In der neuen Rolle muss ich mich erst zurechtfinden“, sagt das Urgestein der Basketball-Bundesliga. Nadjfeji, gestern verantwortlich fürs Aufwärm- und Lockerungsprogramm, ist im Athletik-Training aber immer noch selbst aktiv. „Ich muss weiterhin etwas für meinen Körper tun.“

„Es ist schön, zurück in Tübingen zu sein“, sagt Spielmacher Jared Jordan, der in kurzer Distanz zur Trainingshalle zusammen mit seiner Frau Quartier bezogen hat. Familie Jordan erwartet Ende September das erste Kind. „Darauf freue ich mich ganz besonders“, sagt die Tigers-Assist-Machine, „das wird eine tolle neue Erfahrung.“ Er habe sich in der Heimat mit vielen Läufen und individuellem Trainingsprogramm in Form gehalten. Dem ersten Endruck nach seien die neuen Teamkollegen „gute Jungs“.

Der gebürtige Göttinger Yasin Kolo, zuletzt am US-College am Ball, freut sich auf die neue Aufgabe bei den Tigers. „Das sind alle coole Jungs“, sagt der 2,08 Meter große Tigers-Center, bezieht damit alle ein – von den Teamkollegen bis zu den Clubverantwortlichen. Eine Liebeserklärung gar an sein neues Zuhause: „Tübingen ist die schönste Stadt, die ich bisher gesehen habe.“

Das Kommando hat der Tigers-Cheftrainer: Tyron McCoy im Kreis seiner Spieler. Bild: Ulmer

Das Kommando hat der Tigers-Cheftrainer: Tyron McCoy im Kreis seiner Spieler. Bild: Ulmer