Mobilität

Bahn legt Sanierungskonzept vor

Bevor die Züge pünktlich werden, wird viel gebaut. Für die Reisenden bedeutet das: Warten.

10.02.2023

Von dpa

Bahnschwellen aus Beton auf einer Baustelle. Bild: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Bahnschwellen aus Beton auf einer Baustelle. Bild: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Berlin. Vollsperrungen, Ersatzverkehr, Umleitungen: Auf die Fahrgäste kommen weitere Belastungen zu. Bis 2030 will der Konzern Dutzende viel befahrene Streckenabschnitte generalsanieren. Dafür werden die Korridore für jeweils rund 5 Monate komplett gesperrt und rundum saniert. Anstatt immer wieder mit kleinen Baustellen im laufenden Betrieb nur das Nötigste auszubessern, wird alles in einem Rutsch erledigt. Dafür soll dann für Jahre Ruhe sein und der Zugverkehr zuverlässiger fließen.

Nun hat der Konzern ein Konzept vorgelegt, wann in den kommenden Jahren welche Streckenabschnitte drankommen sollen. Über das Dokument diskutierten Vertreter der Bahn mit Unternehmen und Verbänden der Branche. Schließlich sind auch die Wettbewerber im Güter- und Personenverkehr von den Baustellen betroffen und müssen Alternativen für ihre Fahrgäste und Kunden schaffen.

Dem Konzept zufolge geht es um mehr als 40 Streckenabschnitte mit einer Gesamtlänge von rund 4200 Kilometern. Drei hatte die Bahn bereits bekannt gegeben: Ab Mitte 2024 wird die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim generalsaniert. Im Jahr darauf folgt die vor allem für den Güterverkehr wichtige Trasse Emmerich–Oberhausen. Auch die Strecke Hamburg–Berlin steht auf dem Programm.

Das Papier beschreibt, wie es weitergehen könnte: Demnach hat sich die Branche dafür ausgesprochen, sich bei den Zeiträumen an ohnehin geplanten Bauarbeiten und laufenden Projekten zu orientieren. So könnten 2026 die Abschnitte Köln–Hagen, Hamburg–Hannover und Nürnberg–Regensburg folgen. Darüber hinaus sind unter anderem vorgesehen: Köln–Dortmund–Hamm (2027), Würzburg–Nürnberg (2028), Stuttgart–Ulm (2029) und Osnabrück–Münster (2030).

Die Bahn betont, dass eine endgültige Entscheidung über Zeitplan und Korridore mit dem Bund getroffen werden müsse. „Ich bin froh, dass wir nun mit einem konkreten Vorschlag in die weiteren Gespräche gehen können“, teilte Infrastrukturvorstand Berthold Huber mit. „Dafür ist der Austausch mit der Branche eine wichtige Grundlage.“

Die Bauarbeiten bringen einige Herausforderungen mit sich. Nicht nur muss die Bahn Umleitungsstrecken rechtzeitig auf Vordermann bringen. Es müssen auch Ersatzverkehre vor allem mit Bussen ausgeschrieben werden. Manche in der Branche äußern sich skeptisch, dass dafür überhaupt genügend Fahrzeuge und Fahrer gefunden werden können. Die Bahn ist überzeugt, dass sich Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit schon mit den ersten sanierten Korridoren deutlich verbessern werden. dpa