Tübingen

Bären-Clique on Tour

In der Falkensteiner Höhle in Grabenstetten waren zuletzt zwei Menschen eingeschlossen, sie konnten aber gerettet werden.

07.08.2019

Von Udo Halbscheffel, Tübingen

Warum setzen sich Menschen immer wieder der Gefahr aus, in einer Höhle eingeschlossen und nur mit großem Rettungsaufwand befreit zu werden? Es lockt sie das Abenteuer, eine andere Wirklichkeit zu erleben: Enge, Finsternis, Nässe und Kälte, aber auch: Stille!

Neuerdings bieten Event-Agenturen „Cave-Action“ an und ignorieren aus Geschäftsinteresse extreme Wetterlagen, die ein Befahren von wasserführenden Höhlen, wie der Falkensteiner bei Urach, zum Spiel auf Leben und Tod werden lassen.

Im März 1972 wollte eine Studenten-Clique der Gaststätte "Bären" mal außerhalb Tübingens feiern. Der geräumige Eingangsbereich der Falkensteiner Höhle schien der passende Ort zu sein. Hier wurde ein Lagerfeuer entfacht, wurde gegrillt und ein Nachtlager vorbereitet.

Den besonderen Kick versprach das Angebot von Jörg, einem höheren Chemie-Semester, in die Höhle einzusteigen. Ich machte mit. Unser Equipment: zwei brennende Fackeln, Stablampen. Dem nur 7 Grad warmen Wasser begegneten wir mit Wollpullovern. Beim Durchtauchen des ersten Siphons verlöschte eine der beiden Fackeln, die zweite brannte noch bis zum Erreichen des zweiten Siphons. Ohne fremde Hilfe kamen wir wieder ans Tageslicht. Das war gut so, denn wir waren weder versichert, noch hatten wir die Mittel für eine Rettungsaktion.