Das schönste Mädchen der Welt

Das schönste Mädchen der Welt

Der sensible Außenseiter Cyril versucht verzweifelt, das beliebteste Mädchen der Schule für sich zu gewinnen.

04.09.2018

Von Madeleine Wegner

Das schönste Mädchen der Welt
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Wenn nur nicht diese Nase wäre! Dieses Problem quälte schon vor über hundert Jahren Cyrano de Bergerac. Wegen seiner riesigen Nase traute er sich nicht, der angebeteten Roxane seine Liebe zu gestehen. Stattdessen schrieb er ihr im Namen eines anderen Verehrers Liebesbriefe.

Mit seinem Film „Das schönste Mädchen der Welt“ hat Aron Lehmann den Stoff des Versdramas von Edmond Rostand in die Gegenwart geholt. Hier ist es Cyril, der mit seinem Riesen-Zinken hadert. An seiner Schule hat er keine Freunde und wird seit Jahren gemobbt. Kein Wunder, dass Cyril überhaupt keinen Bock auf die Klassenfahrt nach Berlin hat.

Doch dann steigt überraschend Roxane, die sich Roxy nennt, in den Bus ein. Nachdem sie von ihrer letzten Schule geflogen ist, kommt sie neu in die Klasse und soll gleich mit auf Klassenfahrt. Sie ist schlagfertig, interessant, souverän und wunderschön – damit hat sie sofort die Aufmerksamkeit aller auf sich. Sie verliebt sich in den unterbelichteten Möchtegern-Künstler Rick. Doch auch Benno hat es auf Roxy abgesehen. Er weiß, wie er jedes Mädchen rumkriegt und will Roxy als weitere Trophäe. Um das zu verhindern, schreibt Cyril im Namen von Rick Liebeslieder für Roxy. Denn was kaum einer ahnt: Cyril ist nicht nur gebildet und einfühlsam, sondern er kann auch verdammt gut texten und rappen.

Und das ist es auch, was an diesem Film besonders viel Spaß macht: schlagfertige Dialoge, großartige Battle-Raps mit teilweise ausgesprochen witzigen Diss-Attacken. Schade ist nur, dass manche Charaktere so überzeichnet sind, so sie an Glaubwürdigkeit einbüßen – etwa der dumme Rick. Amüsant hingegen mitzuerleben sind Heike Makatsch in der Rolle der Klassenlehrerin und Anke Engelke als Cyrils Mutter. Nur der mütterliche Vortrag über unvergängliche innere Schönheit ist komplett überflüssig (Drehbuch: Judy Horney und Lars Kraume) – die Moral der Geschichte wäre auch so deutlich geworden.

Gelungener Teenager-Film mit Witz und Romantik. Taugt auch für alle, die einen Abstecher in die Jugend machen wollen.

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Erstellt:
04.09.2018, 23:33 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 02sec
zuletzt aktualisiert: 04.09.2018, 23:33 Uhr

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