Sanierung der Kläranlage Wachendorf

Ausmaß der Schäden: Beschichtung löst sich ab

Die Wachendorfer Kläranlage wird saniert. Das Ausmaß der Schäden hat offenbar mit früheren Fehlentscheidungen zu tun.

03.08.2021

Von koe

Die Kläranlage in Wachendorf ist marode. Was getan werden muss, erläuterte Günther Eisele vom Neustetter Ingenieurbüro ISW in der Sitzung des Starzacher Rats am Donnerstag. So löst sich an den Innenwänden die Beschichtung, was die Rührwerke und Pumpen schädigen kann. An den Außenwänden gibt es Risse im Beton und an den Beckenkronen ist dieser teils abgeplatzt. Auf die Frage, warum sich die Beschichtung löse, sagte Eisele knapp, dass man sich damals für eine „falsche Lösung“ entschieden habe. Da der Vorgang zu lange zurückliege, greife die Versicherung nicht mehr.

Bei Regen reinigt die Anlage bis zu 17 Liter pro Sekunde. Kommt mehr Abwasser, stehen zwei offene Betonbecken mit einem Gesamtvolumen von 840 Kubikmetern zur Verfügung. Sind die Becken voll, fließt das Wasser über ein Trennbauwerk in die Starzel. Mindestens alle fünf Jahre muss die Dichtigkeit der gesamten Anlage und der Entlastungsleitung, die in die Starzel führt, nachgewiesen werden.

Einstimmig beschloss der Rat die Betonsanierung am Trennbauwerk sowie an beiden Regenüberlaufbecken und beauftragte das Ingenieurbüro ISW mit Planung, Ausschreibung und Umsetzung. Die Kosten liegen bei rund 135000 Euro. Ob es Zuschüsse gibt, fragte Thomas Hertkorn (ZS). Nein, antworteten Eisele und Bürgermeister Thomas Noé – der Unterhalt einer solchen Anlage sei nicht förderungsfähig.

Im Januar 2020 hatte das Landratsamt eine Wasserrechtliche Erlaubnis für den Betrieb der Kläranlage bis Ende 2035 erteilt und diese mit Auflagen verbunden. Daher muss die Gemeinde außerdem an der Überlaufschwelle einen Siebrechen anbringen lassen, um den Feststoffaustrag zu minimieren. Der Siebrechen soll 2022, nach der Betonsanierung, angebracht werden. Die Verwaltung schlägt vor, im Jahr 2022 dafür weitere 140000 Euro bereitzustellen. Im Haushaltsplan 2021 sind 110000 Euro für die Sanierung der Kläranlage eingestellt.

Die Investitionen sind laut Noé in jedem Fall sinnvoll. Denn auch falls die Anlage an eine andere Kläranlage angeschlossen wird, könne man die Becken als Puffer weiter nutzen. Überlegungen für einen Anschluss gibt es zwar, ob und wann es dazu kommt, konnte Noé jedoch nicht sagen. Ein für Ende Juli geplantes Treffen hätten die Beteiligten abgesagt. Ein neuer Termin wurde für den 10. August angesetzt.