Kusterdingen

Ausdruck seiner Zeit

Weitere Beiträge zur Debatte über das Silcher-Denkmal in der Tübinger Platanenallee („Ein Koloss für den Trümmerhaufen“ von Ulrike Pfeil, 31. August).

05.09.2017

Von Friedrich Linnemann, Kusterdingen

Die Verfasserin des am 31. August veröffentlichten „Übrigens“ tut sich schwer, ihren Gästen die Anwesenheit des Silcher-Denkmals in der Platanenallee beim Vorbeiführen zu erklären. Eigenwillige Wahrnehmung und vorgefasste Meinung könnten Gründe dafür sein. Nach eigenem Bekunden liegt es aber insbesondere am persönlichen Empfinden der Verfasserin. Sie empfindet das Denkmal als eine Zumutung.

Jedes Denkmal ist ein Ausdruck seiner Zeit, selbstverständlich auch das Silcher-Denkmal. Es muss der Verfasserin natürlich nicht gefallen. Das reicht aber keinesfalls aus, um das Objekt auf den „Trümmerhaufen“ zu befördern. Ein sogenanntes „schönes“ Denkmal mag dem Vorbeigehenden genügen. Gerade aber das nicht lediglich auf nostalgische Verehrung ausgerichtete Silcher-Denkmal macht recht unterschiedliche Aspekte sichtbar, die den aufmerksamen Betrachter zu intensivem „denk mal“ inspirieren können.

Die inzwischen schmutzig und düster gewordene Oberfläche und die unmittelbare Umgebung des Silcher-Denkmals sind allerdings äußerst ungepflegt. Die vernachlässigte Örtlichkeit ist zweifellos kein anmutiger Aufenthaltsort. Aufhellende Reinigung und regelmäßige Pflege sind vonnöten.