Aurore

Aurore

In „Aurore“ muss eine 50-Jährige nochmal alles neu justieren.

07.11.2017

Von dhe

Die Zeit nach dem 50. Geburtstag stellt man sich als ruhige Phase vor, in der sich das Leben sortiert hat. Aber vielleicht ändert sich das ja gerade. Auf jeden Fall ist für Aurore (wie geschaffen für die Rolle: Agnès Jaoui) von einem Tag auf den anderen nichts mehr, wie es war: Ihr neuer Chef entpuppt sich als alberner Bonsai-Macho. Sie erfährt, dass sie Großmutter wird, und ihre erste Liebe ist plötzlich wieder in der Stadt. Als wäre das alles nicht verwirrend genug, spielt ihr Körper altersbedingt verrückt und reagiert mit schwer kontrollierbaren Hitzewallungen.

Die Komödie der französischen Regisseurin Blandine Lenoir läuft im Wettbewerb um den Tübinger Publikumspreis und nimmt auf vergnügliche Weise die Seelenlage und typische Alltagsprobleme der Fiftysomethings aufs Korn: ein später Jobwechsel, das erste Enkelkind, die leere Wohnung, nachdem auch die jüngste Tochter ausgeflogen ist, die Sehnsucht nach Liebe und auch manche Enttäuschungen, die sich nie mehr verwinden lassen.

Dabei legt die Hauptdarstellerin so viel Schwung in die Rolle, dass man ihr sogar gern zum Klassentreffen folgt – oder zum Patchwork-Gespräch mit dem Vater der beiden Töchter, der längst mit seiner zweiten Familie lebt. Am komischsten ist vielleicht, was nebenbei passiert: wie eng die Küche wirkt, wenn plötzlich ein Typ mit nacktem Oberkörper dort herumsteht. Insgesamt macht der Film Mut dazu, das Älterwerden gelassen anzugehen (Museum, heute, 20.30 Uhr, und am morgigen Mittwoch, 22.15 Uhr. Deutsche Untertitel).

Spricht sicherlich vielen Fiftysomethings aus dem Herzen. Bloß läuft es im richtigen Leben meist nicht so sofatauglich.

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Erstellt:
07.11.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 48sec
zuletzt aktualisiert: 07.11.2017, 01:00 Uhr

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