FC Bayern

Auftanken auf dem Oktoberfest

Ausgerechnet vor dem Duell mit Paris fehlt die geistige Frische.

25.09.2017

Von DPA

München. Frusttrinken auf dem Oktoberfest war beim FC Bayern nicht angesagt – auch wenn es einige Gründe dafür gegeben hätte. Einen Kater hatten der unglückliche Torwart Sven Ulreich und seine Teamkollegen trotzdem nach dem ernüchternden 2:2 gegen den VfL Wolfsburg und der misslungenen Generalprobe für den Champions-League-Kracher in Paris. Der Wunsch, in Lederhosen und Trachtenhemd auf eine Neun-Punkte-Woche in der Bundesliga und voller Zuversicht auf die Kraftprobe mit dem Millionen-Ensemble um den Superstar Neymar anstoßen zu können, war schon am Freitagabend geplatzt.

Schweres Auswärtsspiel

Der Fokus der Münchner, die weiter Rätsel aufgeben, war schon am Wochenende auf die Standortbestimmung am Mittwoch gerichtet. „Das wird eine ganz heiße Aufgabe. Auswärts in Paris ist momentan definitiv eines der fünf schwersten Spiele in Europa“, sagte Mats Hummels: „Wir spielen noch nicht den Fußball, den wir uns vorstellen.“

In der Bundesliga hat der Serienmeister seine Dominanz nach dem schwächsten Saisonstart seit sieben Jahren eingebüßt. Die Leistungen schwanken, was untypisch für den Ligaprimus der vergangenen fünf Jahre ist und unangemessen für eine internationale Spitzenmannschaft.

„Wir haben den Sieg weggeschmissen“, klagte Müller. Die „geistige Frische“ habe gefehlt. Wohl auch Sven Ulreich beim Freistoßtor von Maximilian Arnold. Ausflüchte suchte der Vertreter des verletzten Manuel Neuer nicht. „Klarer Torwartfehler. Ich muss die zweite Hand mitnehmen, dann passiert gar nichts“, erklärte Ulreich. Beim späten Ausgleichstor von Daniel Didavi war der 29-Jährige machtlos.

Anklagen mochte keiner den Schlussmann. Schließlich wird Ulreich im Prinzenpark-Stadion am Mittwoch gegen die Super-Offensive von PSG mit Neymar und Supertalent Kylian Mbappé wieder gebraucht. „Ulle ist nicht schuld, sondern wir alle“, urteilte Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic: „Diese letzte hundertprozentige Entschlossenheit hat gefehlt.“ dpa