Ofterdingen

Auf der Suche nach Pinki: Entlaufene Kuh noch vermisst

Die ausgebüxte Kuh vom Ofterdinger Speidelhof ist immer noch auf der Flucht. Die Besitzer hoffen auf Hinweise.

29.07.2019

Von Moritz Siebert

Immer noch vermisst: Die Ofterdinger Kuh Pinki. Privatbild

Immer noch vermisst: Die Ofterdinger Kuh Pinki. Privatbild

Rüber über den Endelberg bis zum Umspannwerk rannte die Herde. Erst unterhalb vom Friedhof in Nehren konnten die ausgebüxten Kühe wieder eingefangen werden. Mit dem Tiertransporter brachten die Besitzer sie wieder nach Hause. Nur Pinki fehlte.

Am Donnerstagabend und am Freitagvormittag war die Polizei vergangene Woche mit Helikopter im Einsatz (wir berichteten). Alles vergebens. Pinki war nicht zu fassen. Zum letzten Mal wurde sie am Donnerstag gesichtet. Auch die Besitzerfamilie Speidel hatte an diesem Abend Kontakt: Die entlaufene Kuh hatte sich in ein Gebüsch verkrochen in der Nähe des Friedhofs in Nehren. Speidels gaben ihr Wasser und redeten ihr gut zu. Als Pinki aber das Klappern des Viehtransporters hörte, sei sie aufgeschreckt und losgerannt, berichtet Landwirt Thomas Speidel.

Riegel mit der Zunge geöffnet?

Die Familie betreibt Landwirtschaft im Vollerwerb und ist auf Grünland spezialisiert. Der Hof macht Heu vor allem für den Zoohandel. Die Viehhaltung ist ein Nebenerwerb, unter anderem gibt es acht Mutterkühe auf dem Speidelhof. Aus ihrem Stall befreiten diese sich am Mittwoch vermutlich selbst. Die Zusatzsicherung sei an dem Tag vergessen worden, vermutet Speidel. Den Riegel, der die Stalltüre zuhält, hebelten die Kühe wahrscheinlich selbst mit der Zunge auf. „Das sind ja geduldsame Tiere.“

Sieben Ausreißerinnen fing die Polizei schnell wieder ein. Die achte Kuh muss auf der Flucht irgendwann von der Herde getrennt worden sein. „Vielleicht war sie zu erschöpft“, sagt Manuela Speidel, Thomas Speidels Frau. Bis jetzt, eine knappe Woche nach dem Ausbruch, wurde das Tier nicht mehr gesichtet. Speidels fahren jeden Tag raus und suchen das Gebiet zwischen Nehren, Dußlingen und Ofterdingen nach Pinki ab. Sie hoffen, dass Leute beim Spazieren oder Joggen die Augen offen halten und im Falle einer Kuh-Sichtung Hinweise geben (siehe Infobox).

Irgendwo im Dickicht

Weil bei Dußlingen jenseits der Steinlach ein Kuhfladen entdeckt wurde, halten die Besitzer es auch für möglich, dass das entlaufene Rind sich dort aufhält. Generell vermuten sie die Ausreißerin in einem Radius von ein bis zwei Kilometern vom Hof entfernt. Bei anderen Fällen, das haben die Landwirte recherchiert, seien ausgebüxte Rinder nie erheblich weiter vom Hof entfernt entdeckt worden. „Kühe sind keine Fluchttiere“, sagt Manuela Speidel: „Es sind Herdentiere, sie suchen Schutz.“ Pinki werde sich wohl auch nicht auf freiem Feld zeigen. „Vermutlich steht sie irgendwo im Dickicht, wo sie Schutz hat.“

Gefährlich sei die Kuh nicht, versichern die Besitzer. Sie greife keine Leute an. Wer sie entdeckt, soll einfach sofort Bescheid geben. „Wichtig für uns ist nur, dass man sie sichtet“, erklärt Thomas Speidel. Dass sie in Freiheit nicht genug zu fressen findet, darüber machen sich die beiden keine Sorgen. „Sie überlebt draußen problemlos.“ Was den Speidels allerdings Sorgen bereitet: Pinki ist trächtig. In den nächsten Wochen werde sie zum ersten Mal kalben. Dann sollte sie unbedingt wieder zu Hause sein.

Im Steinlachtal vermutet

Die entlaufene Kuh wird im Gebiet zwischen Ofterdingen, Mössingen Nehren und Dußlingen vermutet. Wer sie sieht, soll sie in Ruhe lassen und sich melden unter 01 71 / 7 26 69 61. Auch ein Kuhfladen im genannten Gebiet außerhalb von umzäunten Weiden könne einen wertvollen Hinweis auf den Verbleib der Kuh bieten, meinen die Besitzer.

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Erstellt:
29.07.2019, 23:30 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 40sec
zuletzt aktualisiert: 29.07.2019, 23:30 Uhr

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