Glosse

Auf den Frosch gekommen

Nein, das hat uns die Wissenschaft leider nicht mitgeteilt. Wir wissen also nicht, ob der Led-Zeppelin-Frosch deshalb Led-Zeppelin-Frosch heißt, weil er lauter ist als der Höhlen-Pfeiffrosch.

19.06.2021

Von GUIDO BOHSEM

Letzterer gilt Froschologen ja bekanntlich als lautester Frosch der Welt. In Puerto Rico beheimatet, kommt er in der Paarungszeit angeblich auf 100 Dezibel. „Co-Qui“ brüllt der kleine Zeitgenosse, um gleichzeitig Konkurrenten abzuschrecken („Co“) und Weibchen anzulocken („Qui“). Auf einen Meter Entfernung fetzt das fast so laut wie ein durchschnittliches Rockkonzert, bei dem 110 Dezibel erreicht werden.

Womit wir wieder beim Led-Zeppelin-Frosch oder besser gesagt: „Pristimantis ledzeppelin“ wären. Der wurde vor Kurzem in Equador entdeckt, hat kupferrote Augen und eine gelb, braun, schwarz und orange gefleckte Haut. Seine Entdecker sagten, sie wollten durch den Namen die berühmte englische Rockband aus den 70er-Jahren ehren. Da von den Pristimantis-Fröschen in den vergangenen Jahren 28 neue Arten entdeckt wurden, könnte es auch sein, dass die guten Namen langsam knapp werden.

Der Name „Schrecklicher Pfeilgiftfrosch“ ist ebenso vergeben wie „Knoblauchkröte“, „Schaufelfußkröte“, „Katholikenfrosch“, „mexikanische Grabkröte“, „Nasenfrosch“, „Rotbauchunke“, „Kurzbeiniger Krallenfrosch“ oder „Engmaulfrosch“. Ach, wir müssen mehr über Frösche reden. Guido Bohsem