Tübingen · Asylrecht

Auf Palmers Bitte hin abgeschoben

Ein Gambier hatte im Bota mehrfach mit Drogen gehandelt. Laut OB war er gewalttätig und „seelisch instabil“.

10.06.2021

Von ST

Schon Anfang März ist ein gambischer Staatsbürger, der in Tübingen mehrfach wegen Drogenhandel, Diebstahl und Sachbeschädigung aufgefallen war, nach Gambia abgeschoben worden. Dies teilte Innenminister Thomas Strobl jetzt dem Tübinger Oberbürgermeister in einem Schreiben mit. Boris Palmer hatte sich für die Abschiebung des Gambiers bei Strobl persönlich eingesetzt.

Der Mann sei nicht nur wiederholt straffällig geworden, sondern auch „sozial auffällig, gewalttätig und seelisch instabil sowie wiederholt an Auseinandersetzungen in der städtischen Unterbringung für Asylsuchende beteiligt gewesen“, begründete Palmer seinerzeit seine Bitte, den Aufenthalt des Gambiers „mit Vorrang“ zu beenden. Der Mann war 2014 nach Deutschland gekommen und laut einer städtischen Pressemitteilung mehrere Jahre am Drogenhandel im Botanischen Garten beteiligt gewesen. 2014 und 2019 erhielt er deshalb ein Aufenthaltsverbot für die Grünanlage.

„Die übergroße Mehrheit der Menschen in unserer Stadt“, wird Palmer in der städtischen Pressemitteilung zitiert, „steht ohne Wenn und Aber hinter dem Grundrecht auf Asyl. Damit das so bleibt, dürfen wir nicht zulassen, dass Parks und Plätze von Kriminellen besetzt werden, die sich nur auf das Asylrecht berufen, aber keine Asylgründe haben.“ Der Asylantrag des Mannes war 2018 abgelehnt worden.