Württemberger Kai Häfner, Martin Strobel und Axel Kromer kehren als Europameister zurück

Auf EM-Helden warten die Goldenen Bücher

Ehre, wem Ehre gebührt, denken sich die Heimatstädte der Europameister und bereiten ihnen würdige Empfänge. Während Gmünd auf Kai Häfner warten muss, kommt Martin Strobel heute in Balingen an.

03.02.2016

Von SEBASTIAN SCHMID

Martin Strobel, Physiotherapeut Peter Gräschus und Kai Häfner (v. l.) bejubeln den Titel bei der Handball-EM in Polen. Foto: Imago

Martin Strobel, Physiotherapeut Peter Gräschus und Kai Häfner (v. l.) bejubeln den Titel bei der Handball-EM in Polen. Foto: Imago

Krakau/Stuttgart. Kai Häfner hat keine Ahnung, wie oft er seit seiner Nachnominierung die Geschichte erzählen musste, was für ein Märchen es ist, dass er nur eine Woche nachdem er zuhause auf dem Sofa das Hauptrundenspiel gegen Russland angeschaut hat, nun als Handball-Europameister aus Polen zurückkehrt. Der 26-Jährige, der aus Schwäbisch Gmünd stammt, wird noch eine Weile benötigen, bis er versteht, was den deutschen Handballern in Polen gelungen ist. - genauso wie Martin Strobel vom HBW Balingen/Weilstetten und Axel Kromer, der in Mössingen lebt und einst Landestrainer beim Handballverband (HVW) war.

Nach dem Titelgewinn wies der HVW in einer extra Pressemitteilung darauf hin, dass dieses Trio sein "handballerisches Rüstzeug" in Württemberg erhalten hat. HVW-Präsident Hans Artschwager schickte nach dem 24:17-Finalsieg gegen Spanien Kromer eine Glückwunsch-SMS mit ausdrücklichen "Grüßen an die Schwaben". Die hatten einen großen Anteil am Sensationserfolg - Häfner mit seinen wichtigen Toren, Strobel als Spielgestalter und Kromer als Teil des Trainer-Trios, das mit seiner Taktik die Gegner vor Probleme stellte.

Die Stadt Gmünd, die Häfner bereits 2009 als Junioren-Weltmeister einen Empfang bereitete, muss sich noch gedulden, bis sie ihren Europameister empfangen kann. Der Linkshänder reiste vom Fan-Fest in Berlin direkt zur TSV Hannover-Burgdorf, wo er sich gemeinsam mit Teamkollege Erik Schmidt ins Goldene Buch der Stadt eintragen darf.

Bei Frisch Auf Göppingen hat man Häfners Gala-Auftritte im Rückraum mit gemischten Gefühlen verfolgt. Ex-Trainer Velimir Petkovic hatte das Talent einst als reinen Außen gesehen. Häfner ging deshalb nach Balingen, machte dort den nächsten Karriereschritt, wechselte 2014 nach Hannover und hat nun den endgültigen Durchbruch geschafft.

Strobel wird bereits heute von OB Helmut Reitemann in der Stadthalle Balingen empfangen und sich ebenfalls ins Goldene Buch eintragen. Der 29-Jährige hat jedoch wie alle anderen Europameister nicht viel Zeit für weitere Empfänge. Bereits kommende Woche startet die Liga wieder, für alle Spieler geht es dann auch darum, sich über ihre Vereine für einen Platz im Olympia-Kader zu empfehlen. Nur so haben sie die Chance auf weitere Einträge in die Goldenen Bücher ihrer Heimatstädte.