Wachendorf · Sport

Diese Damen sind auch im Alter noch fit

Ihr 50-jähriges Bestehen feierte die Frauengymnastikgruppe aus Wachendorf. Sie trifft sich noch immer einmal wöchentlich zum gemeinsamen Sport.

01.06.2019

Von Klaus Stifel

Seit 50 Jahren gibt es in Wachendorf die Frauengymnastik. Einige der Frauen sind tatsächlich schon so lange mit dabei. Bild: Klaus Stifel

Seit 50 Jahren gibt es in Wachendorf die Frauengymnastik. Einige der Frauen sind tatsächlich schon so lange mit dabei. Bild: Klaus Stifel

Dass Sport eine Quelle der Lebensfreude und der Lebensqualität ist, diese Erfahrung macht die Frauengymnastikgruppe aus Wachendorf schon seit 50 Jahren. Margret Pfeffer war es, die 1969 die Idee hatte, eine eigenständige Gymnastikgruppe zu gründen. Als Sportlehrerin brachte sie die idealen Voraussetzungen mit. 22 Frauen waren damals dabei. Von den Gründungsmitgliedern sind noch Gertrud Faiß, Gisela Schüle, Gerda Probst, Hildegard Probst und Rosa Straub übrig. Anfänglich kam man zur abendlichen Gymnastikstunde noch in der Schulturnhalle zusammen. Aktuell wird jeden Dienstag ab 19.30 Uhr im Untergeschoss des Kindergartens eine Stunde lang trainiert.

Der Nachwuchs fehlt

Nach dem Wegzug der Familie Pfeffer im Jahr 1974 übernahm Jutta Keller bis Ostern 2014 den Posten der Übungsleiterin. Seither leitet Gertrud Faiß die Gymnastikgruppe. Auf dem Programm stehen Ballspiele, Gleichgewichts- und Kräftigungsübungen, Wirbelsäulen- und Ganzkörpergymnastik – alles altersgerecht, auf Matten und Stühlen. „Wer nicht kann, pausiert“, sagt Faiß. Schließlich gebe es keine Noten wie im Sportunterricht. Mit ihren 90 Jahren ist Maria Weimer die Älteste in der Gruppe „Unsere Maria macht immer noch alles mit“, sagt Gertrud Faiß.

Die Gruppe ist in den vergangenen Jahren etwas kleiner geworden. Aktuell sind es 17 Frauen, die einmal wöchentlich gemeinsam Sport treiben. „Es kommen kaum welche nach“, sagt Jutta Keller. „Inzwischen sind wir zu einer Seniorinnen-Gymnastikgruppe geworden.“ Kürzlich sei eine 80-Jährige neu dazu gestoßen. 64 Jahre alt ist die jüngste Sportlerin.

Dabei wären auch deutlich Jüngere willkommen. Hildegard Probst sagt: „Zu uns darf jede Frau kommen, nur halt keine Männer.“ Da man kein Verein, sondern nur eine Interessengemeinschaft sei, werde alles in eigener Verantwortung gemacht, sagt Keller, die ihre Erfahrung als Krankenpflegerin und Lehrerin für Pflegeberufe in die Sportstunde mit einbrachte. Gertrud Faiß hingegen eignete sich das Wissen für die Übungen bei unter anderem bei der Rückenschule an der Volkshochschule an.

Zusammen auf dem Bahnplakat

Die Frauen unternehmen auch außerhalb der Übungsabende etwas zusammen. In den Anfangsjahren organisierten sie abwechselnd mit den Vereinen aus dem Ort Seniorennachmittage, gestalteten die Blumenteppiche und Altäre zu Fronleichnam mit, stellten beim Jedermannsschießen in Felldorf sogar eine eigene Schützenmannschaft und nahmen an einem Singwettbewerb teil. An der 900-Jahr-Feier von Wachendorf waren die Gymnastikfrauen mit dem „Schlosscafé“ präsent. Und wenn es mal an Bewirtungspersonal bei Gemeindefesten mangelt, springt die Gruppe immer wieder ein.

Mit dem Geld aus der Gemeinschaftskasse gönnen sich die Frauen einmal jährlich einen Ausflug, der stets in eine andere Stadt in Baden-Württemberg führt. Meist sind sie dabei mit dem Zug unterwegs. Einmal ließen sie sich dabei gut gelaunt von der Werbeabteilung der Bahn ablichten. Die Werbetafeln seien dann in den Bahnhöfen Stuttgart und Rottenburg zu sehen gewesen, erzählt Jutta Keller.

Zum 50-jährigen Bestehen soll‘s im Herbst einen besonders schönen Ausflug geben. „Wohin, das wissen wir noch nicht“, sagt Dora Köhler. Das runde Jubiläum feierten die Frauen Anfang Mai auf der Weitenburg mit Schlossführung, Sektempfang, Mittagessen, Kaffee und Kuchen. Voraus ging morgens ein Gottesdienst in der Sulzauer Kirche. Zum Fest kamen auch die Ehemaligen. Darüber habe man sich besonders gefreut, sagt Keller.

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Erstellt:
01.06.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 36sec
zuletzt aktualisiert: 01.06.2019, 01:00 Uhr

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