Starzach
Auch eine Würde
„Nach Tierqual jetzt Tierwohl“ lautete der Bericht über die Zukunft des Gärtringer Schlachthofs (16. Januar).
Der (gewollt?) zynisch betitelte Artikel zum Schlachthof Gärtringen spricht von einer AG aus Landwirten, Metzgern, Verbrauchern, der Fleischverarbeitung und dem Landratsamt. Wo ist ein Vertreter des Tierschutzes? Wieder entscheiden nur die, die finanzielle Interessen haben. Ein super Schlachthof in Sachen Tierwohl?
Zur Erinnerung: Das ist eine Tötungseinrichtung, der kein Tier lebend entkommt. Transport, für die Tiere unverständlich, Herausreißen aus gewohnter Umgebung, auch wenn sie nicht lebenswert war, der Geruch von ängstlichen Artgenossen und Tod, das Betäuben mit Kohlendioxid, das extreme Erstickungspanik und Verätzungen der Schleimhäute verursacht, sind keine Zutaten für ein Wellness-Hotel, sondern für eine lebens- und würdeverachtende Industrie, die es nur gibt, weil Menschen an einer Steinzeitgewohnheit des Fleischessens festhalten und die Drecksarbeit andere machen lassen.
Apropos: Werden diese abgestumpften Schlachthofmitarbeiter auch ausgetauscht? Denkt man über Stickstoff als Ersatz für Kohlendioxid nach, oder gibt’s da schon wieder Kammerflimmern bei der „dann kostet die Wurst einen Cent mehr“-Fraktion? Zeit anzuerkennen, dass Tiere auch eine Würde haben.