Rottenburg · „Schule ohne Rassismus“

Auch eine Verpflichtung für die Zukunft

Eingebettet in ihren „Tag der offenen Tür“ erhielt die Rottenburger St. Klara-Schule die Urkunde als „Schule ohne Rassismus“.

16.02.2020

Von Werner Bauknecht

St. Klara ist jetzt „Schule ohne Rassismus“. Am Samstag übergab Andreas Haiß (im Bild rechts) die Urkunde an die Schülerinnen und Schulleiter Peter Pflaum-Borsi (links neben ihm). Ganz links steht Lehrer Martin Schütt, daneben Knut Kircher, der Pate ist für das Projekt. Bild: Werner Bauknecht

St. Klara ist jetzt „Schule ohne Rassismus“. Am Samstag übergab Andreas Haiß (im Bild rechts) die Urkunde an die Schülerinnen und Schulleiter Peter Pflaum-Borsi (links neben ihm). Ganz links steht Lehrer Martin Schütt, daneben Knut Kircher, der Pate ist für das Projekt. Bild: Werner Bauknecht

Zum Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ gehören nur 3200 Schulen in Deutschland, sagte Andreas Haiß, der Landeskoordinator des Netzwerks am Samstag in der Schule St. Klara. 260 davon seien in Baden-Württemberg. Um das zu schaffen müssen mehrere Kriterien erfüllt sein. Die wichtigste: Mindestens 70 Prozent der Schüler/innen oder Lehrer/innen einer Schule müssen sich durch ihre Unterschrift verpflichten, dass sie sich gegen Rassismus und jede Form der Diskriminierung einsetzen werden. In St. Klara wurde der Wert mit 75 Prozent noch übertroffen.

Außerdem braucht man einen Paten. Den fanden sie in dem ehemaligen Uefa-Schiedsrichter Knut Kircher aus Hailfingen. Lehrer Martin Schütt, der das Projekt begleitet, kam durch eine Anti-Rassismus-Demonstration in Berlin auf die Idee, sich an dem Netzwerk zu beteiligen. „Wir haben im Unterricht der Klasse 10b darüber gesprochen und da haben wir uns dafür entschieden, mitzumachen.“

Schulleiter Peter Pflaum-Borsi fand besonders beachtlich, dass die gesamte Initiative von den Schülerinnen getragen wird. „Da mussten nicht die Lehrer oder Eltern vorne draus laufen, die Initiative lag stets bei den Schülern – das ist bemerkenswert.“ Es habe auch welche gegeben, die nicht unterschreiben wollten, das habe dann zu äußerst fruchtbaren Diskussionen geführt.

Schütt sagte in seiner Ansprache am Samstag, dass diese Auszeichnung auch eine Verpflichtung für die Zukunft sei, „sich bewusst gegen jede Form von Gewalt und Rassismus zu stellen.“ Er sei auch froh darüber, Kircher als Paten gewonnen zu haben, einen Mann, der sich ja jahrelang auf den Spielfeldern der Welt für Fair Play eingesetzt hat.“

Kircher sagte, dass gerade heute in der digitalen Welt die Menschen nach Idolen und Guidelines suchten. „Und davon ist Respekt für mich einer der Hauptbausteine.“ Man müsse den Kindern wieder eine „Grundkonfiguration geben.“ Tägliches Vorleben der Eltern, aber auch in der Schule sei wichtig.

Am Ende übergab Andreas Heiß die Urkunde und ein Schild mit der Aufschrift „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.“ Das Schild wird außen am Schulgebäude seinen Platz finden. Es gibt bereits Pläne, um das Projekt fest an der Schule zu verankern. So soll zum Beispiel die Gedenkstätte Grafeneck besucht werden. Außerdem ist ein Ausflug zum Konzentrationslager Dachau geplant.

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Erstellt:
16.02.2020, 17:44 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 08sec
zuletzt aktualisiert: 16.02.2020, 17:44 Uhr

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