Auch Haller kehrt der Eintracht den Rücken

Frankfurt. Der Wechsel von Eintracht Frankfurts Stürmer Sébastien Haller zu West Ham United ist perfekt. Wie der Fußball-Bundesligist am Mittwochnachmittag mitteilte, verlässt der 25 Jahr alte Franzose nach zwei Jahren die Hessen und wird ab sofort für den englischen Premier-League-Club auf Torejagd gehen.

Über die Ablösemodalitäten haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart. Spekuliert wird über eine Ablösesumme von rund 50 Millionen Euro. Von dieser Summe muss die Eintracht allerdings wohl zehn Prozent an Hallers früheren Klub FC Utrecht abtreten.

Nach Luka Jovic, der für rund 60 Millionen Euro zu Real Madrid wechselte, verliert die Eintracht also den nächsten Starstürmer. Zusammen mit Ante Rebic hatten die beiden die gefürchtete „Büffelherde“ gebildet. Haller hat in zwei Jahren in Frankfurt in 77?Spielen 33 Treffer erzielt und zum Gewinn des DFB-Pokals 2018 beigetragen.

„Natürlich ist der Abgang eines Spielers von seinem Format sportlich ein Verlust. Aber Sébastien ist jederzeit offen und fair mit seinen Ambitionen umgegangen“, erklärte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic. „Und für uns gibt es natürlich auch wirtschaftliche Schmerzgrenzen.“ Haller zeigte sich „sehr dankbar“ für die vergangenen zwei Jahre in der Mainmetropole. Mit der Eintracht gewann Haller nicht nur den DFB-Pokal, er erreichte auch das Halbfinale in der Europa-League. „Ich habe mich sehr wohlgefühlt in der Stadt und vor allem die Heimspiele vor den tollen Fans genossen“, sagte er. Bei West Ham wolle er nun aber ein neues Kapitel aufschlagen, sich weiterentwickeln, wie Haller sagte.

Am vergangenen Dienstag war der hochgewachsene und bullige Angreifer, der 2017 aus Utrecht zur Frankfurter Eintracht wechselte, bereits nach London gereist, um dort den obligatorischen Medizincheck durchführen zu lassen. Für West Ham United, das seine Heimspiele im Londoner Olympiastadion austrägt und in der vergangenen Saison Zehnter in der Premier League wurde, ist die Verpflichtung des Franzosen eigenen Angaben zufolge der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte.

Haller hatte für Frankfurt in der vergangenen Spielzeit 15 Treffer erzielt und neun weitere vorbereitet. Als er gegen Saisonende wegen einer Bauchmuskelverletzung fehlte, verlor die Eintracht umgehend an Durchschlagskraft. dpa/sid /mut