Pandemie

Atempause nach 75 Minuten

Nun müssen FFP2-Masken oder ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz in Bus, Bahn und Geschäften getragen werden.

25.01.2021

Von DOROTHEE TOREBKO

Berlin. Seit diesem Montag gilt in vielen Bundesländern eine verschärfte Maskenpflicht. In Bus, Bahn und im Geschäft müssen FFP2-Masken oder ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz nun getragen werden. Wir klären die wichtigsten Fragen.

Was sind FFP2-Masken? FFP2-Masken müssen mindestens 94 Prozent der Partikel in der Luft auffangen. Ursprünglich waren sie für Pflegekräfte und Ärzte gedacht, aber auch für Arbeiten in Industrie und Handwerk, wo schädliche Gase, Dämpfe und Staub entstehen. FFP2-Masken ohne Ausatemventil filtern sowohl die eingeatmete Luft als auch die ausgeatmete Luft. Wer sie trägt, schützt sich und andere.

Woran erkenne ich die Qualität einer Maske? Eine gute Maske zeichnet sich durch ein CE-Zeichen, eine vierstellige Prüfnummer und eine DIN-Kennzeichnung aus. Die Nummer zeigt an, welche Prüfstelle für die Masken zuständig ist. Hat ein Mund-Nasen-Schutz keine CE-Zertifizierung – und das bei mindestens zwei Dritteln der aus China importierten Masken der Fall – besteht die Gefahr, dass es sich um ein mangelhaftes Modell handelt. Die DIN-Kennzeichnung kann zum Beispiel EN149:2001+A1:2009 sein.

Was kosten sie? Bei Online-Händlern gibt es die FFP2-Masken für zwei Euro pro Maske. In Drogerien kostet ein Zweier-Pack rund sieben Euro. In Apotheken muss man mehr zahlen. Die in allen Ländern bis auf Bayern in Bus, Bahn und Läden zulässigen OP-Masken sind billiger, teils um 30 Cent günstiger.

Was muss ich beim Tragen beachten? Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin empfiehlt, die FFP2-Masken nicht länger als 75 Minuten zu tragen mit einer anschließenden Mindesterholungsdauer von 30 Minuten. Der Schutz ist der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene nur dann gewährleistet, wenn sie durchgehend und dicht anliegend getragen werden. Bartträger haben es deshalb schwieriger. Eine Wiederverwendung ist einer Studie der Fachhochschule Münster zufolge möglich. Zum Beispiel kann der Mund-Nasenschutz im Ofen bei konstanter Temperatur von 80 Grad für eine Stunde gelegt und dadurch wieder nutzbar gemacht werden.

Bekomme ich eine kostenlose Maske? 60-Jährigen (und Älteren) und Menschen mit Asthma, Diabetes oder Krebs standen zunächst drei kostenlose und nun zwölf kostengünstige FFP2-Masken zu. Das sind mehr als 34 Millionen Deutsche. Bei der Gratis-Vergabe reichte ein Personalausweis aus, nun muss man fälschungssichere Coupons vorzeigen. Die bekommt man von der Krankenkasse zugeschickt. Weil jedoch die Bundesdruckerei in Verzug geraten ist, warten viele immer noch auf ihre Coupons. Dorothee Torebko