Corona-Impfungen

Astrazeneca nur noch für Personen ab 60 Jahren

Nachdem weitere Fälle von Thrombosen aufgetreten sind, beschließen die Gesundheitsminister, den Umgang mit dem Vakzin zu ändern.

31.03.2021

Von AFP

Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca soll nach einem Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern von diesem Mittwoch an in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahren eingesetzt werden. Unter 60-Jährige aus den Priorisierungsgruppen 1 und 2 sollen sich „nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoanalyse nach sorgfältiger Aufklärung“ zwar weiterhin damit impfen lassen können, allerdings möglichst nur in Arztpraxen.

Zuvor hatte die Ständige Impfkommission (Stiko) eine entsprechende Altersbeschränkung für Astrazeneca empfohlen. Grundlage seien derzeit verfügbare Daten zum Auftreten „seltener, aber sehr schwerer thromboembolischer Nebenwirkungen“. Diese seien 4 bis 16 Tage nach der Impfung ganz überwiegend bei Personen im Alter unter 60 Jahren aufgetreten. Dabei geht es um Auffälligkeiten mit Fällen von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zu Impfungen, die vor allem bei jüngeren Frauen gemeldet wurden.

Einige Bundesländer, Kommunen und Kliniken hatten Impfungen mit Astrazeneca bereits für unter 60-Jährige ausgesetzt – zunächst Berlin. Die Stadt München zog nach.

Laut dem Beschluss der Gesundheitsminister soll es den Ländern nun freistehen, auch jetzt schon die 60- bis 69-Jährigen für das Mittel von Astrazeneca mit in ihre Impfkampagnen einzubeziehen. „Dies gibt die Möglichkeit, diese besonders gefährdete und zahlenmäßig große Altersgruppe angesichts der wachsenden dritten Welle nun schneller zu impfen“, erläutern die Ressortchefs.

Baden-Württemberg setzt die vorsorgliche Altersbeschränkung von diesem Mittwoch an um. Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) erklärte, die Impfkampagne laufe weiter und werde entsprechend angepasst. In Baden-Württemberg sei der größte Teil der momentan Impfberechtigten über 60 Jahre alt. Sie seien also nicht von der Einschränkung betroffen. dpa

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