Tübingen/Reutlingen

Der Arbeitsmarkt bleibt stabil

Der Ukraine-Krieg wirkt sich noch nicht auf den regionalen Arbeitsmarkt aus. Die Zahl der Stellen ist gestiegen.

03.05.2022

Von ST

Die Agentur für Arbeit in Tübingen. Bild: Jonas Bleeser

Die Agentur für Arbeit in Tübingen. Bild: Jonas Bleeser

Der Arbeitsmarkt ist weiterhin stabil. Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Reutlingen lag im April wie schon im Vormonat bei 3 Prozent. Insgesamt waren somit im April 8803 Männer und Frauen arbeitslos, das sind 52 weniger als im März. In Baden-Württemberg sank die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte, sie liegt jetzt bei 3,3 Prozent.

Vor allem über den Rückgang bei der Zahl der Langzeitarbeitslosen freut sich Gunnar Schwab, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Reutlingen. „Im Vergleich zum Vormonat haben wir in der Region 2,6 Prozent weniger Langzeitarbeitslose und sogar 23,8 Prozent weniger als im April 2021“, informiert Schwab. „Von der guten Arbeitsmarktlage profitieren jetzt auch diejenigen, die schon längere Zeit auf Arbeitssuche sind.“ Die Entwicklung fällt hier etwas günstiger aus als im Landes-Durchschnitt. In Baden-Württemberg liegt die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 15,8 Prozent unter dem Wert des Vorjahres.

Der Krieg in der Ukraine hat am regionalen Arbeitsmarkt bislang noch keine tieferen Spuren hinterlassen, informiert die Agentur für Arbeit. Die Anzahl der Geflüchteten, die sich bislang gemeldet haben, sei noch vergleichsweise gering. Ab dem 1. Juni erhalten Geflüchtete aus der Ukraine bei den Jobcentern Hilfe aus einer Hand, zum Beispiel beim Zugang zu Integrations- und Sprachkursen, bei der Organisation von Kinderbetreuung und der Integration in den Arbeitsmarkt. „Unser Ziel ist es vor allem, die Geflüchteten bei der Anerkennung ihrer Berufsabschlüsse und -erfahrungen zu unterstützen“, sagt Schwab. Sie sollen „bildungsadäquat“ im deutschen Arbeitsmarkt Fuß fassen.

Im April wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit 1290 Arbeitsstellen neu gemeldet, das sind 18,2 Prozent mehr als im Vormonat. Damit hatten die Arbeitsvermittlerinnen und Arbeitsvermittler insgesamt 4410 Stellenangebote im Bestand und damit beachtliche 72,1 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. „Damit befinden wir uns deutlich über dem Vor-Corona-Niveau“, so Schwab: „Der Arbeitsmarkt zeigt sich im Frühjahr 2022 sehr aufnahmefähig.“ Vor allem im verarbeitenden Gewerbe und in der Zeitarbeit besteht verstärkt Personalbedarf, fast die Hälfte aller neu gemeldeten Stellenangebote kommt aus diesen beiden Bereichen.

Auch die Quote bei den arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren ist im Land um 0,1 Prozentpunkte auf 2,2 Prozent zurückgegangen. Im April 2021 lag die Quote noch bei 3,1 Prozent.