Tübingen

Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosigkeit steigt leicht an

Im Januar waren im Bezirk der Reutlinger Arbeitsagentur 10289 Menschen ohne Arbeit. In Tübingen waren es 4017 Personen – zwölf Prozent mehr als im Vorjahr.

02.02.2023

Von ST

Grafik: Uhland2

Grafik: Uhland2

Zu Beginn des neuen Jahres ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Dezember 2022 um 526 Personen auf jetzt 10289 gestiegen. Die Arbeitslosenquote stieg damit im Vergleich zum Vormonat auf 3,5 Prozent. Im Dezember lag die Quote noch bei 3,4 Prozent, der Anstieg im Agenturbezirk Reutlingen um 0,1 Prozentpunkte ist der geringste Zuwachs aller Agenturen in ganz Baden-Württemberg.

Im Januar 2022 waren in der Region noch 9426 Menschen in der Arbeitslosenversicherung und in der Grundsicherung gemeldet, das sind 9,2 Prozent weniger als im aktuellen Berichtsmonat. Hier zeigen sich weiterhin die Auswirkungen des Zustroms von schutzsuchenden Ukrainerinnen und Ukrainern, denn während in der Grundsicherung die Anzahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr um 913 steigt, sinkt sie in der Arbeitslosenversicherung um 50.

Im Baden-Württemberg-Schnitt lag die Arbeitslosenquote im Januar bei 3,9 Prozent und damit um 0,3 Prozent höher als noch Ende 2022. Nicht nur regional ist ein jahreszeitlich unterdurchschnittlicher saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit feststellbar – saisonbereinigt fällt die Arbeitslosenquote Baden-Württemberg-weit auf 3 Prozent. Somit relativiert sich der leichte Anstieg der Arbeitslosenzahlen, wenn man sich vergangene Januare ansieht. „Es ist eine eher geringe Dynamik auf dem Arbeitsmarkt erkennbar“, bestätigt der neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Reutlingen, Oliver Kerl. „Die Betriebe halten sich mit Neueinstellungen, aber auch mit Entlassungen zu Beginn des neuen Jahres zurück.“

So wurden den Arbeitsvermittlerinnen und Arbeitsvermittlern der Agentur für Arbeit im Januar 2023 deutlich weniger Stellenangebote gemeldet als noch in den Vormonaten. „Aufgrund der allgemein herrschenden Zurückhaltung in den Betrieben ist es umso erfreulicher, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen in der Arbeitslosenversicherung und in der Grundsicherung im Vergleich zum Januar 2022 um insgesamt 352 Personen zurückgegangen ist“, so Kerl.

Dem Arbeitgeber-Service wurden im Januar 973 Arbeitsstellen neu gemeldet, das sind 10,7 Prozent beziehungsweise 94 Stellenangebote mehr als im Dezember 2022. Insgesamt waren 5963 Stellen im Bestand und somit 66,3 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Damit wächst die Anzahl der gemeldeten Stellenangebote zwar weiter, allerdings waren es im ersten Monat des neuen Jahres bei weitem nicht mehr so viele neue Stellenmeldungen wie in den vergangenen Monaten.

Im Landkreis Reutlingen waren im Januar 6272 Menschen (plus 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr) arbeitslos gemeldet, davon 2552 (minus 0,2 Prozent gegenüber Vorjahr) bei der Agentur für Arbeit und 3720 (plus 13,3 Prozent gegenüber Vorjahr) beim Jobcenter Landkreis Reutlingen.

Im Landkreis Tübingen waren 4017 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (plus 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Davon wurden 1709 von der Arbeitsagentur betreut (minus 2,6 Prozent gegenüber Vorjahr) und 2308 (plus 26,1 Prozent gegenüber Vorjahr) vom Jobcenter Landkreis Tübingen.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Reutlingen waren im Januar dieses Jahres 5963 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Dezember ist das ein Plus von 58 oder ein Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 2378 Stellen mehr (plus 66 Prozent). Arbeitgeber meldeten im Januar 973 neue Arbeitsstellen, das sind 94 oder 11 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zudem wurden im Januar 885 Arbeitsstellen abgemeldet.