Arbeitgeber kritisieren Rentenpolitik

Südwestmetall Zuschuss des Bundes übersteige bald Grenze von 100 Milliarden Euro. Die Mittel würden an anderen Stellen fehlen.

01.10.2019

Von ST

Die Metallarbeitgeber in den Regionen Neckar-Alb und Nordschwarzwald kritisieren ein „überproportional starkes Wachstum“ der Sozialausgaben. „Aufgrund der verfehlten Rentenpolitik der Großen Koalition wird der Bundeszuschuss für die gesetzliche Rentenversicherung im kommenden Jahr erstmals die 100-Milliarden-Euro-Grenze überschreiten“, sagt der Geschäftsführer der Bezirksgruppe Reutlingen des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Jan Vetter. Diese Mittel würden dann an anderen Stellen wie beispielsweise der Bildung fehlen.

Der Anteil aller Sozialausgaben am Bundeshaushalt sollen bis 2023 sogar auf rund 53 Prozent steigen. „So kann es nicht weitergehen. Was wir jetzt wirklich brauchen, ist eine ehrliche Diskussion über die Zukunft der sozialen Sicherung in unserem Land“, fordert der Arbeitgebervertreter. Man müsse endlich zu tragfähigen Zukunftslösungen kommen.

Eine gute Rentenpolitik zeichne sich eben gerade nicht durch willkürliche Leistungsausweitungen aus, wie sie derzeit praktiziert werden, moniert Südwestmetall. Nötig sei vielmehr eine gute Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik, die bestehende Arbeitsplätze sichere und neue schaffe, betonte Vetter: „Nur dadurch wird das Verhältnis von Leistungserbringern zu Rentenempfängern auch für die Zukunft beibehalten. Nur eine leistungsstarke Bildungspolitik und gezielte Zuwanderung können den Fachkräftemangel kompensieren und das Rentensystem stabilisieren.“