Winterspiele

Anfeuerung auf Koreanisch

Lange haben die Südkoreaner darauf hingefiebert, jetzt ist es endlich soweit: Heute Abend – bei Ihnen ist es gerade erst Mittag – wird die große Olympia-Sause eröffnet.

09.02.2018

Von MANUELA HARANT

Pyeongchang. Und in den folgenden Tagen wird auch endlich die Frage beantwortet, ob die Menschen auf der Halbinsel etwas mit Skifahren und -springen anfangen können und ihre Sportler nicht nur auf dem Eis anfeuern. Dies und weitere Auffälligkeiten aus dem zweiwöchigen Aufenthalt in der Provinz Gangwon, mehr als 10?000 km von zu Hause entfernt, werden Sie hier zu lesen bekommen. Dabei ist der Name des Tagebuchs Programm: Paiting Korea! Ich gehe davon aus, dass mir dieser Ausdruck aus hunderten Koreaner-Kehlen, des Öfteren in Pyeongchang begegnen wird. Denn was bei uns das „Hopp, hopp“ oder „Auf geht's“ ist, das ist beim sportverrückten Asiaten das „Paiting!“.

Wie das dann in Schriftzeichen aussieht, ist jedoch völlig egal, denn das Wort kommt eigentlich gar nicht aus Asien. Die Koreaner haben nämlich, wie wir Deutschen auch, ihre Anglizismen. So hat sich das englische Wort „Fighting“ über die Jahre „eingekoreanischt“. Und weil es die Koreaner nicht so mit F-Wörtern haben wurde daraus „Paiting!“. Offiziell nennt man das dann Konglisch.

Wenn Sie sich dieser Tage also auch mal fragen, was die euphorischen Zuschauer da so ihren Landsleuten beim Shorttrack zurufen, wenn es wieder schrill und laut ist – jetzt wissen Sie es. Und auch ich kann sicherlich in den kräftezehrenden Olympia-Wochen das eine oder andere „Paiting!“ gebrauchen.