Rottenburg

Anfeindungen

18.10.2018

Von Jochen Friedrich, Rottenburg

Am 16. Oktober war in einem Leserbrief zu lesen, dass der Verfasser sich beim Aktionsbündnis für die faire Diskussion bezüglich der Gewerbestrategie bedankt hat. Unterschiedlicher könnten unsere Wahrnehmungen hierzu kaum sein. Wenn ein OB in einer öffentlichen Sitzung als Depp bezeichnet wird, der Baubürgermeister ausgebuht wird, ich als HGV-Vorstandsmitglied auf der Straße als Grasdackel beschimpft werde, die Statements von Gemeinderäten mit „Lachhaft“, „Ja-Sager-Partei“ oder „Blödsinn“ betitelt werden und die Aussagen von Handwerkern als „niedriges Niveau“ oder „gruselig“ bezeichnet werden, gegen einen Unternehmer auf Facebook sogar öffentlich zum Boykott aufgerufen wird, dann frage ich mich, was das mit Fairness zu tun hatte. Es gibt zahlreiche Unternehmer in Rottenburg, die für das kernstädtische Gewerbegebiet sind, sich aber nicht getraut haben, ihre Meinung öffentlich zu machen aus Angst vor solchen Anfeindungen oder aus Angst, sogar Kunden zu verlieren.

Da sieht mein Demokratieverständnis anders aus.