Ami-Ami

Ami-Ami

„Ami-Ami“ bleibt eine unterfordernde Komödie über die Liebe.

06.11.2017

Von pme

Den gleichen Schauspieler, den man im Eröffnungsfilm als zum Islamismus konvertierten Frömmling sah, in diesem Film als sehr weltlich zwischen zwei Frauen verstrickte Hauptfigur zu sehen – ist gewöhnungsbedürftig. Aber das ist nur bei den Filmtagen so.

Die Story: Vincent zieht nach einer Trennung mit seiner besten Freundin zusammen. Die sich auch noch darum kümmert, dass er sich wieder verliebt. Funktioniert tatsächlich. Doch nicht nur, dass Vincent seiner Neuen namens Julie seine WG-Genossin verschweigt und immer irgendwie um einen Besuch in seiner Wohnung herumkommt. Auch seiner besten Freundin verschweigt er die Treffen mit Julie, schiebt meist seinen Freund Fred vor. Plötzlich hat er Angst, ihre Gefühle zu verletzen. Und liegt, das zeigt der Film, da auch gar nicht so falsch. Die beste Freundin bekennt sich irgendwann zu ihren Gefühlen für Vincent oder besser gesagt: schlägt vor, es doch mal miteinander zu versuchen. Beide tun sich schwer damit, im grellen Kontrast zum Haus gegenüber, wo ein ein Paar zirkusreif Sexstellungen darbietet.

Man könnte Ami-Ami eine Erkundung über Freundschaft, Liebe, Sex nennen, aber das wäre viel zu hoch gehängt. Es ist einfach eine Komödie über einen Mann zwischen zwei Frauen. Sie lässt nichts an boulevardesker Komik aus, ist aber arm an Entwicklung oder überraschenden Story-Varianten. Dabei hätte man aus diesem Stoff auch eine psychologische Tragikomödie mit etwas Tiefgang basteln können. Regisseur Victor Saint Macary hat bereits die Erfolgsproduktion „Ziemlich beste Freunde“ betreut, es ist nun sein erster Spielfilm als Regisseur und Drehbuchautor.

Und auch diesmal geht es wieder um ziemlich beste Freunde. Der Schluss bleibt offen, was man in diesem Fall weniger als kunstvoll realistisch empfindet – sondern genauso als drumrum gemogelt, wie sich unser Held hier schon die ganze Zeit um eine Entscheidung drückt. (Mit englischen Untertiteln, heute um 20.30 Uhr im Kino Waldhorn.)pme

Man hätte aus diesem Stoff viel machen können - hier wurde eine nette, etwas belanglose Komödie draus.

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Erstellt:
06.11.2017, 21:47 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 01sec
zuletzt aktualisiert: 06.11.2017, 21:47 Uhr

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