Wirtschaft

Amerikaner übernehmen Hain

Die amerikanische Bruker Corporation übernimmt zunächst 80 Prozent der Nehrener Hain Lifescience.

29.08.2018

Von ST

Die Bruker Corporation gibt mit Datum vom 24. August bekannt, dass sie zunächst 80 Prozent der Gesellschaftsanteile der Hain Lifescience übernimmt. Für die restlichen 20 Prozent hat sie eine Kaufoption bis 2021. Hain ist Spezialist in der Molekulardiagnostik von Infektionskrankheiten, beschäftigt in Nehren etwa 120 Mitarbeiter und soll dieses Jahr rund 38 Millionen Dollar Umsatz machen. Bekannt ist das Unternehmen für Tuberkulose-Tests, aber auch etwa für seine Diagnose-Sets für Zahnfleischkeime.

Finanzielle Details gaben das im New Yorker NASDAQ notierte Unternehmen Bruker und die beiden Gründer und Geschäftsführer David und Tobias Hain nicht bekannt. Beide bleiben Geschäftsführer. Sie werden zitiert mit: „Als Teil von Brukers Mikrobiologie- und Diagnostik-Bereiches können wir unser Geschäft deutlich nach vorne bringen.“ Bruker besitze die nötige Erfahrung in der Entwicklung von Instrumenten und die kritische Größe zur Vermarktung der Molekulardiagnostik von Hain. Die US-Firma verfüge über eine weltweite Vertriebs- und Servicestruktur und habe Erfolge bei der Markteinführung von Innovationen in der Diagnostik. „Wir glauben, dass wir bei Bruker grundsätzlich im richtigen Umfeld für die weitere Entwicklung von Testsystemen von Infektionskrankheiten sind und wir sind entschlossen, unser Geschäftsfeld im Bruker-Konzern weiter profitabel wachsen zu lassen.“

Frank Laukien, Chef der Bruker Corporation, ließ sich zitieren mit: „Wir sind sehr erfreut über die Vereinbarung zum Erwerb an Hain Lifescience GmbH. Hain ist ein großer Gewinn für unser Mikrobiologie- und Diagnostikgeschäft.“ Bruker machte 2017 knapp 1,8 Milliarden Dollar Umsatz mit weltweit etwa 6000 Beschäftigten. Es will das Hain-Geschäft unter ‚Bruker-Hain Diagnostics‘ fortführen. „Die Firma beabsichtigt grundsätzlich“, wie es heißt, „die Hain-Mitarbeiter und die Bereiche Forschung und Entwicklung, die Produktion- und Vertriebskapazitäten zu erhalten“. Bruker erwartet trotz Übernahme keine wesentliche Auswirkung auf die Umsatzrendite für 2018 und auf den Gewinn pro Aktie, wenn sie Übernahmekosten herausrechnet. Für 2019 soll die Transaktion so den Gewinn pro Aktie um bis zu 2 Dollarcent steigern.