Niklas Krieg aus Villingen-Schwenningen darf schon mit 22 im Weltcup-Finale starten

Am Ziel der Springreiter-Träume

Niklas Krieg ist beim Weltcup-Finale der Springreiter in Göteborg der Jüngste im fünfköpfigen deutschen Kader. Der Bundestrainer hält große Stücke auf den 22-Jährigen aus Villingen-Schwenningen.

24.03.2016

Von MANUELA HARANT (MIT SID)

Startet mit seiner Stute Carella in der Weltelite des Springsports durch: Niklas Krieg. Foto: dpa

Startet mit seiner Stute Carella in der Weltelite des Springsports durch: Niklas Krieg. Foto: dpa

Ulm. Als Niklas Krieg mit einer Wildcard sein erstes Weltcup-Springen bestreitet, ist der Nachwuchsreiter aus Villingen-Schwenningen noch nervös und kassiert mit seiner Stute Carella acht Fehlerpunkte. Das war im November 2014 beim Großen Preis von Stuttgart in der Schleyer-Halle.

Jetzt, nur 16 Monate später, hat der 22-Jährige inzwischen einen Weltcup-Sieg in der Tasche und darf das, wovon viele Springreiter ihr Leben lang träumen: Das Ehrenmitglied des RFV Donaueschingen startet mit seiner zwölfjährigen Holsteiner Stute beim Weltcup-Finale in Göteborg. Und so ging es am Montagmorgen mit dem Pferdetransporter vom Ausbildungsstall seines Vaters Andreas Krieg in Nordstetten auf die 1400 Kilometer lange Reise nach Schweden.

Es ist die logische Konsequenz einer Blitzkarriere des Traumduos Krieg/Carella, das über die drei Top-Platzierungen 1 (Leipzig), 2 (Dortmund) und 5 (Zürich) das Ticket zum Saison-Höhepunkt in der Halle löste. Und jetzt? "Die Anforderungen im Finale sind hoch, aber ich traue das Carella natürlich zu, sie ist richtig gut drauf", sagt der Baden-Württemberger, der sich von Karfreitag bis Ostermontag "nichts Großartiges" in Göteborg vornimmt: "Aber den finalen Umlauf zu erreichen, das wäre natürlich toll."

Bundestrainer Otto Becker hält jedenfalls viel von dem angehenden Pferdewirtschaftsmeister: "Hut ab vor Niklas Leistungen in den letzten Wochen, es freut mich für den Jungen und vor allem auch für seine Familie", sagte Becker. In Göteborg wird Niklas Krieg nun den vorläufigen Höhepunkt seiner Laufbahn erleben, zusammen mit seinem großen Idol Marcus Ehning sowie Christian Ahlmann, Marco Kutscher und Daniel Deußer. "Wenn mir einer vor einem halben Jahr gesagt hätte, dass ich beim Weltcup-Finale dabei bin, hätte ich ihn für völlig verrückt erklärt", sagt Krieg heute.

Jetzt aber ist er in der Weltelite angekommen, das hat er auch seiner vierbeinigen Partnerin zu verdanken. "Carella steht bei uns, seit sie zwei Jahre alt ist. Sie ist zwar eine kleine Diva, aber wir sind wie beste Freunde", erzählt der Shootingstar der Reiterszene, der für sich selbst schon fast das Maximum in der Hallensaison erreicht hat. "Alles, was jetzt kommt, ist eine Zugabe", sagt Niklas Krieg. Vielleicht sogar eine sehr lukrative: Das Weltcup-Finale ist mit mehr als einer Million Euro dotiert.