Mössingen · Streuobstwiesen

Am Samstag wird ausgemistelt

Weil Misteln die Streuobstbestände gefährden, werden sie bei einem Aktionstag von den Bäumen entfernt.

25.11.2022

Von ST

Misteln am Apfelbaum. Bild: Manfred Hantke

Misteln am Apfelbaum. Bild: Manfred Hantke

Zum Ausmisteln laden das Netzwerk Streuobst Mössingen und der Obst- und Gartenbauverein am Samstag, 26. November, von 9.30 bis 12.30 Uhr ein. Die Laubholzmistel breitet sich in den vergangenen Jahren immer mehr aus und stellt für die ohnehin rückläufigen Streuobstbestände eine zunehmende Gefahr dar, schreibt das Streuobst-Netzwerk. Auf vielen ungepflegten Streuobstwiesen hätten sich die Misteln schon derart breit gemacht, dass auch gut gepflegte Nachbarwiesen in Mitleidenschaft gezogen und mittlerweile sogar Jungbäume befallen werden. Deswegen gibt es nun einen öffentlichen Aktionstag in den Mössinger Streuobstwiesen.

Die Laubholzmistel steht nicht unter Naturschutz. „Sie darf und soll von den Obstbäumen entfernt werden“, teilt das Netzwerk mit. Lediglich das gewerbsmäßige Sammeln muss behördlich genehmigt werden. Die Mistel verbreitet sich hauptsächlich durch Vögel, wenn sie die weißen Beeren essen. Weil das Fruchtfleisch sehr klebrig ist, putzen die Vögel ihre Schnäbel an Ästen ab. So gelangt der Mistelsamen an andere Bäume. Auch über den Kot der Tiere und herabfallende Beeren wird der Samen weiterverteilt. Am häufigsten befallen werden Apfelbäume, Pappeln, Weiden, Birken und Linden. Mittlerweile wurden Misteln aber auch schon auf Birnbäumen entdeckt, die in der Regel nicht befallen werden.

Die Mistel ist ein Halbschmarotzer und betreibt eigenständig Photosynthese. Sie entzieht dem Wirtsbaum dabei Wasser und Nährstoffe. Dieser wird dadurch geschwächt und kann absterben. Deshalb gilt es, die Mistel früh zeitig aus dem Baum zu entfernen.

Treffpunkt für den Aktionstag ist der Lehr- und Schaugarten des Obst- und Gartenbauvereins Mössingen, im Weiten Hart, Beginn ist um 9.30 Uhr. Nach einer kurzen Einführung in die Mistelproblematik und einer praktischen Schnitt-Vorführung gehen die Teilnehmer in Gruppen auf vorher ausgewählte Streuobststückle und schneiden dort an befallenen Obstbäumen die Misteln heraus.

Weil jede Gruppe von einem erfahrenen Mistelschneider angeleitet wird, kann hier jede und jeder mitmachen. Man kann auch einfach nur zuschauen, um anschließend auf dem eigenen Stückle „auszumisteln“. Die Aktion endet gegen 12.30 Uhr mit einem Vesper. ST

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Erstellt:
25.11.2022, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 01sec
zuletzt aktualisiert: 25.11.2022, 01:00 Uhr

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