Forschung

Alter Mais ist wie „verborgenes Gold“

Experten der Universität Hohenheim haben Sorten gezüchtet, die gut mit dem Klimawandel klar kommen.

02.08.2019

Von EPD

Der badische Landmais bietet beachtliche Möglichkeiten. Foto: Uni Hohenheim/T. Schmid

Der badische Landmais bietet beachtliche Möglichkeiten. Foto: Uni Hohenheim/T. Schmid

Stuttgart. Alte Mais-Landrassen sind nach Einschätzung der Universität Hohenheim gegen den Klimawandel gewappnet. Sie seien seit dem 16. Jahrhundert ohne systematische Züchtung entstanden und bis in die 1960er Jahre angebaut worden, teilte die Uni am Donnerstag mit. Ihr Potenzial solle nun durch neue Züchtungen erschlossen werden.

Die alten Maissorten seien besonders gut an ihre Umweltbedingungen angepasst. Den Jungpflanzen des heute verwendeten Maises setzten oft Spätfröste zu, erläutern die Forscher. Pflanzen, die die Kälte besser ertragen, könnten früher ausgesetzt werden und wären bei der ersten Dürreperiode schon kräftiger, erläutert Albrecht Melchinger, vom Fachgebiet angewandte Genetik und Pflanzenzüchtung der Universität Hohenheim.

Zu den robusten Sorten zählen Badischer Landmais, Strenzfelder, Lacaune und Lizagarotte. Insgesamt gebe es rund 5000 Landrassen. Da sie heute nicht mehr angepflanzt würden, lagerten ihre Ressourcen meist in Genbanken. „Die Genbanken können leicht zum Friedhof werden“, warnte Mais-Spezialist Melchinger. Darin liege „verborgenes Gold, das man allerdings noch schürfen und läutern muss“.

Die Uni hat nach eigenen Angaben ein Projekt zu alten Maissorten abgeschlossen, das mit 365?000 Euro vom Bundesforschungsministerium gefördert wurde. In einem komplizierten Verfahren wurden aus den heterogenen Sorten, bei denen keine Pflanze genetisch der anderen gleicht, reinerbige Mais-Linien gezüchtet, die die erwünschte Widerstandsfähigkeit gegen Spätfröste und frühe Hitzeperioden aufweisen. epd/dgr

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Erstellt:
02.08.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 40sec
zuletzt aktualisiert: 02.08.2019, 06:00 Uhr

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