Wolfgang Scheerer über erfolgreiche Sport-Oldies
Alles eine Frage der Motivation
Auf Abruf war Stürmer Claudio Pizarro zuletzt für Perus Nationalteam nominiert. Am Ende qualifizierte sich die Mannschaft ohne den Profi des 1. FC Köln für die WM. Klar ist aber auch: In Russland will „Pizza“ spielen und Tore liefern. Er ist 39. Das ist im Sport ja kein Alter mehr! Basketball-Riese Dirk Nowitzki, 39, ist bei den Dallas Mavericks nicht kleinzukriegen. Und Gianluigi Buffon, 39, ließ Tränen kullern, weil er mit Italien die Fußball-Weltmeisterschaft hauchdünn verpasst hat.
Claudia Pechstein hat sich dagegen mit ihren 45 Jahren just das Olympiaticket im Eisschnelllauf gesichert. Der ehemalige Klassestürmer Jupp Heynckes, 72, steht Tag für Tag auf dem Trainingsplatz und zeigt den Profis des FC Bayern, wie alles zu gehen hat. Mit bahnbrechendem Erfolg. 70 ist das neue 50, 40 das neue 20.
Auch im Sport ist vieles keine Frage des Alters, sondern eine Sache der Motivation. Logisch also, dass Torjäger Zlatan Ibrahimovic jetzt, da sich die Schweden für die Fußball-WM qualifiziert haben, mächtig ins Grübeln kommt. Hat er seine internationale Karriere nicht viel zu früh beendet? Schließlich ist „Ibra“ erst zarte 36.
Vom bisher ältesten WM-Teilnehmer, dem Kolumbianer Faryd Mondragón (43 Jahre und 3 Tage) 2014 in Brasilien, und dem ältesten Torschützen Roger Milla aus Kamerun (42 Jahre und 39 Tage bei der WM 1994), trennt ihn ja noch ein ganzes Stück. So gesehen könnte Ibrahimovic 2022 noch bei der WM in Katar spielen. Vorausgesetzt, er bleibt fit und seine Schweden sind auch dann am Ball.