Skispringen

Alles deutet auf einen Zweikampf hin

Der Slowene Peter Prevc gilt als größter Konkurrent für Severin Freund auf den Tournee-Gesamtsieg. Die Österreicher hoffen auf Stefan Kraft.

28.12.2015

Von MHA/SID

Alles deutet auf einen Zweikampf hin

Oberstdorf. Bei der 64. Vierschanzentournee deutet zwar alles auf ein Duell zwischen Peter Prevc und Severin Freund hin. "Für beide spricht die Erfahrung", sagte der bislang letzte deutsche Tourneegewinner, Sven Hannawald. Allerdings haben Überraschungen bei dem Springen über den Jahreswechsel Tradition: Thomas Diethart und Stefan Kraft, die Gesamtsieger der vergangen Jahre, waren jeweils ohne jeden Weltcup-Sieg in die Tournee gegangen. Die Favoriten im Überblick.

Peter Prevc Der klare Favorit. Noch gilt Prevc als ewiger Zweiter. Ob Olympia, WM oder Gesamt-Weltcup - immer stand in den vergangenen Jahren jemand über ihm auf dem Podium. Doch jetzt gewann er drei Weltcups in Folge und führt auch die Gesamtwertung an. Bei der Vierschanzentournee will der wortkarge Slowene nun erstmals einen großen Sieg landen.

Severin Freund 14 Jahre nach Sven Hannawalds "Grand Slam" soll der 27 Jahre alte Niederbayer das Trauma der Deutschen beenden und den ersten Gesamtsieg seit 2001/2002 einfahren. Der Überflieger kann nach WM-Gold, Skiflug-WM und Gesamtweltcup den vierten der fünf großen Titel des Skispringens holen, nur Einzel-Gold bei Olympia würde dann noch fehlen. Zwar sprang bislang nicht mehr als Platz sieben für Freund heraus, nachdem er meist schon am Schattenberg in Oberstdorf abstürzte. Doch diesmal scheint der Wahl-Münchner als Zweiter des Gesamtweltcups besser denn je für den Tournee-Auftakt gerüstet.

Stefan Kraft Während der Tournee-Gewinner von 2013/2014, Thomas Diethart diesmal erst gar nicht dabei ist, ruhen die Hoffnungen der einst so dominanten Österreicher fast ausschließlich auf Vorjahressieger Stefan Kraft, bei dem die Formkurve nach mäßigem Saisonstart zuletzt mit zwei Plätzen in den Top Ten zumindest leicht nach oben zeigte. Dennoch: Siebenmal in Folge siegte zuletzt ein ÖSV-Adler, nun droht diese Serie zu reißen.

Noriaki Kasai 1989 debütierte Japans Skisprung-Ikone bei der Tournee in Oberstdorf, 26 Jahre später gehört er immer noch zu den Favoriten. Für den inzwischen 43 Jahre alten Kasai scheinen biologische Gesetze nicht zu gelten. "Die Tournee wird etwas sehr Besonderes für mich, und ich möchte bei allen Wettkämpfen auf dem Podest stehen", sagte Kasai, nachdem er bei der Generalprobe in Engelberg auf Platz drei geflogen war.

Ein Norweger Vor der Saison noch recht unbekannt, jetzt Geheimfavoriten auf den Tourneesieg: Die Norweger Daniel-Andre Tande und Kenneth Gangnes haben jeweils schon ein Weltcup-Springen gewonnen und rangieren zusammen mit Johann Andre Forfang in der Weltcup-Gesamtwertung auf den Plätzen drei bis fünf. Deshalb sollte man auch dieses Trio auf der Rechnung haben.

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