Eiskunstlauf

Aljona Savchenko setzt zur Rolle rückwärts an

Wenige Monate nach dem Verkünden ihrer Wettkampfpause denkt die Paarlauf-Olympiasiegerin schon wieder über die Winterspiele 2022 in Peking nach.

02.08.2018

Von ANDREAS SCHIRMER

Vergangenheit und Zukunft: Aljona Savchenko schaute Mitte Mai auf eine bewegte Karriere zurück. Inzwischen wendet sich der Blick wieder nach vorne. Foto: Matthias Balk/dpa

Vergangenheit und Zukunft: Aljona Savchenko schaute Mitte Mai auf eine bewegte Karriere zurück. Inzwischen wendet sich der Blick wieder nach vorne. Foto: Matthias Balk/dpa

Als die Paarlauf-Olympiasieger Aljona Savchenko/Bruno Massot im Mai eine einjährige Wettkampfpause ankündigten, hörte sich das wie ein Abschied vom Eis auf Raten an. Nun nährte die 34 Jahre alte gebürtige Ukrainerin die Hoffnung auf eine Rückkehr des Eiskunstlauf-Duos. „Der Gedanke an ein Comeback ist noch da, ich kämpfe bis zum Ende“, sagte Savchenko. „Ich liebe das Eis und das, was ich mache. Ich liebe Wettkämpfe. Und ich stehe gerne auf dem Eis und arbeite hart.“

Wenn es nach ihr ginge, würde sie deshalb gern ihre sechste Olympia-Teilnahme in Angriff nehmen. „Ja“, antwortete sie auf die Frage, ob der Traum von den Winterspielen 2022 in Peking noch existent ist. Die Freiheit, nicht nur an der eigenen Eiskunstlauf-Vollkommenheit arbeiten zu müssen, genießt sie dennoch. „Ich bin glücklich, alles ist so, wie ich es haben will“, sagte Savchenko, betonte aber auch: „Ich habe vorher keinen Druck gespürt, weil ich es gerne gemacht habe. Es würde für mich nichts ändern, wenn ich weiter Wettkämpfe bestreiten würde.“

Neue Perspektive

Momentan steht Aljona Savchenko nur am Rande der Eisfläche. Als Trainerin bereitet sie das US-Paar Alexa Scimeca-Knierim und Chris Knierim in Chicago auf den kommenden Winter mit den Weltmeisterschaften im März 2019 in Saitama/Japan vor. „Es ist interessant, aber schwieriger, als selber zu laufen“, bekennt sie. Eine Karriere als Coach lässt sie sich deshalb noch offen: „Mal schauen. Ich könnte es mir vorstellen, später als Trainer zu arbeiten. Jetzt ist es noch eine Probierphase.“ Allerdings hat Savchenko auch als Trainerin einen ähnlichen Ehrgeiz wie als Athletin. Dass das US-Paar in ihre Fußstapfen treten und olympisches Gold holen könnte, schließt sie nicht aus: „Ich hoffe, wir geben unser Bestes. Auf jeden Fall versuchen wir, dass sie besser werden als vorher. Wie weit sie kommen, werden wir sehen.“

Auch ihr Partner Bruno Massot testet, ob der Trainerberuf etwas für ihn wäre. Der Franzose arbeitet in in der Schweiz mit seinem Trainer Jean-Francois Ballester zusammen. Außerdem erwartet er im Oktober mit seiner Partnerin das erste Kind. „Er versucht, dort sein Leben anders zu gestalten“, sagte Aljona Savchenko. „Ich weiß, dass er ein sehr guter Trainer wird.“ Ob ihr fünf Jahre jüngere Partner nach Olympiasieg und WM-Titelgewinn aber noch einmal an ihre Seite rückt? „Ich freue mich darauf, nicht dauernd Stress zu haben“, hatte er bei seinem Abschied in die Wettkampfpause gesagt.

Bis zum 22. August wird Aljona Savchenko mit ihrem Mann Liam Cross in Chicago bleiben. Drei Tage nach der Rückkehr ist sie mit Bruno Massot in Berlin eingeladen. In der Hauptstadt werden sie außerdem bei einem viertägigen Lehrgang Nachwuchs-Paare unterrichten. Danach geht es zurück in ihre Heimatstadt Oberstdorf, wohin Savchenkos US-Paar kommen wird, um mit ihr die Trainingsarbeit fortzusetzen. Zugleich wird sie sich mit Massot auf die Shows und Schaulaufen im Winter vorbereiten. Schließlich gehen die beiden über den Winter mit „Holiday on Ice“ auf Tournee. „Es ist alles etwas anders – und fast anstrengender als zuvor“, sagte Savchenko. „Für das Schaulaufen machen wir noch eine neue Nummer und trainieren das olympische Programm.“ Wenn das kein Fingerzeig ist. Andreas Schirmer

Zum Artikel

Erstellt:
02.08.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 39sec
zuletzt aktualisiert: 02.08.2018, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport