Fußball

Ali Günes: Özil hätte «viel früher reagieren müssen»

Der frühere Freiburger Fußballprofi Ali Günes kann den Rücktritt von Mesut Özil aus der Nationalmannschaft nachvollziehen, findet sein Verhalten direkt nach dem Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan aber unglücklich.

25.07.2018

Von dpa

Ali Günes im Badenova-Stadion bei der Mannschaftsvorstellung des SC Freiburg. Foto: Rolf Haid/Archiv dpa

Ali Günes im Badenova-Stadion bei der Mannschaftsvorstellung des SC Freiburg. Foto: Rolf Haid/Archiv dpa

Freiburg. Özil hätte «viel früher reagieren müssen - spätestens Anfang Juni im WM-Trainingslager der Nationalmannschaft in Südtirol, sagte der ehemalige Mittelfeldspieler des SC Freiburg der «Badischen Zeitung» (Mittwoch). «Da wäre eine Stellungnahme zum Thema Erdogan angemessen gewesen - am besten mit dem DFB gemeinsam», erklärte der 39-Jährige.

«Je länger Mesuts Schweigen anhielt, desto stärker wurde der öffentliche Druck auf und die Verärgerung über ihn. Erst so ist diese negative Stimmung entstanden. Das war von ihm und auch seitens des DFB ungeschickt.» Dass Özil sich mit Erdogan fotografieren ließ, könne er aber verstehen. Der Respekt vor älteren und höhergestellten Persönlichkeiten sei in der türkischen Kultur tief verwurzelt. Özils Eltern hätten sich sehr gewünscht, dass er den Termin wahrnimmt.

Nun sei der Rücktritt für Özil und den Deutschen Fußball-Bund «die beste Entscheidung», meinte der in Donaueschingen geborene Günes, der als Profi auch für Fenerbahce und Besiktas Istanbul spielte. «Momentan gibt es viel Getöse, aber bald werden sich die Wogen glätten. Diese angeheizte Debatte über Rassismus im DFB führt zu nichts, sie bringt nur böses Blut.»